Waschmaschine der eiskalten Art

von Gudrun Pauksch

Silvester 2006 war eine Gruppe von Rumänienfreunden auf Entdeckungstour in der Maramures unterwegs. In diesem Gebiet in Nordwesten Rumäniens gibt es immer wieder Besonderheiten zu entdecken.

Auf einem Spaziergang zwischen Câlinesti und Sârba kamen wir an einem kleinen Häuschen vorbei, welches sich als eine der üblichen Schnapsbrennereien entpuppte. Dort brannten die Familien im Herbst nach der Apfel- und Pflaumenente ihren Tuica. Gleich daneben befand sich eine weitere, gar nicht so gemütliche Gemeinschaftseinrichtung der umliegenden Dörfer - nämlich eine naturbetriebene Waschmaschine, die gerade benutzt wurde.

Auf den ersten Blick eine sehr romantische Sache und auch ökologisch nicht zu beanstanden, aber ich möchte mich ganz bestimmt nicht bei eisiger Kälte an die Holztrommel stellen.
Ich sprach mit der Wäscherin und bedauerte sie, doch sie zog ihre Handschuhe aus und zeigte mir, dass sie ganz warme Hände hat. Und außerdem hätte sie zu Hause auch eine elektrische Waschmaschine, nur wäre die im Moment leider defekt und sie ist froh, wenigstens auf traditionelle Weise waschen zu können.

So ganz überzeugen konnte die Waschfrau mich nicht, denn schon allein vom zusehen bekam ich kalte Füße und Hände, was mich allerdings nicht daran hinderte ein paar Fotos zu schießen.

Deshalb hier einige eiskalte Impressionen der Waschprozedur, bei der man auch schon mal dem einen oder anderen Wäschestück flussabwärts hinterher laufen muß.

Später fanden wir in Sârba noch eine andere Variante einer solchen Naturwaschmaschine, nämlich die für größere Textilien, z.B. Teppiche.
Besitzer dieser Anlage sind diese beiden älteren Leute. Für einen kleinen Betrag, darf man den großen Waschkessel benutzen, der durch ein ausgeklügeltes Leitungssystem vom Dorfbach gespeist wird.
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