Enescu begann bereits mit 4 Jahren mit Geige, mit 5 mit Klavier und Notenlesen und begann auch zu diesem Zeitpunkt zu komponieren. Schon als Kind erreichte er große Bekanntheit als Geiger, mit 11 gewann er bereits einen wichtigen Virtuosenpreis, mit 17 debutierte er als Dirigent in Bukarest. mit 18 Jahren beendete er sein Studium in Violine und Komposition in Paris.
Am deutlichsten wird sein außerordentliches Talent in seinen überlieferten Interpretationen von Bach, zum Beispiel die Solosonate für Violine C-Dur von J. S. Bach (George Enescu, Aufnahmejahr1948):
Auch das ist ein wichtiger Aspekt von Enescus Schaffen, Enescu als Lehrer. Es ist verblüffend, dass es noch heute Geiger gibt, die von seiner Violinschule geprägt sind, wer die Möglichkeit hat wie vor kurzem an der Hochschule Karlsruhe ein Konzert von Ivri Gitlis zu besuchen wird dies mit Sicherheit nie mehr vergessen.
Enescu war neben seiner Arbeit als einer der führenden Virtuosen seiner Zeit und als Lehrer auch vielfältig als Organisator und Dirigent tätig. Neben vielen Premieren in Bukarest als Dirigent in Oper und Konzerten gründete er sein eigenes Sinfonieorchester in Iaşi, die Gesellschaft rumänischer Komponisten und viele Kammermusikformationen. Dass er auch als Organist und Pianist, vor allem als Begleiter, wirkte und gut Cello spielte runden den Eindruck seiner Person ab. Vielleicht ist wegen seiner vielfältigen Begabungen sein Werk als Komponist relativ klein geblieben. Leider finden sich in der heutigen Musikszene nur wenige Gelegenheiten, Enescus Kompositionen in Konzerten oder Aufnahmen zu hören.
Enescu kehrte aus Protest gegen die kommunistische Regierung nach dem 2. Wetlkrieg nicht mehr in sein Heimatland zurück, seine letzten Jahre verbrachte er in seinem Studienort Paris, wo er auch starb und auf dem Prominentenfriedhof Père Lachaise beerdigt wurde.
Wie wenig Enescu der folkloristische Komponist ist, zeigt seine Violinsonate Torso:
Wer mehr von Enescu hören möchte dem seien zwei CDs besonders empfohlen:
"Enescu Violin Sonatas", Adelina Oprean, Justin Oprean, Helios CDH55103
"Complete Sonatas and Partitas for solo violin", J. S. Bach BWV 1001-1006, George Enescu, 1940, Instituto Discografico Italiano IDIS 328/29
Weil es ein Rumänienadventskalender ist und es ein einfach sooooo schön ist, zum Schluss die rumänische Rhapsodie, dirigiert von Sergiu Celibidache, dem berühmten rumänischen Dirigenten, vor dessen musikalischer Strenge als Leiter von 1945 bis 1952 die Berliner Philharmoniker so viel Angst hatten, dass sie 1952 Herbert von Karajan zum Chefdirigenten wählten - aber das ist eine ganz andere Geschichte!