Viorica Macovei - die Sängerin aus der Bukowina im Interview


Gudrun Pauksch/ Torgau

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Portrait Sängerin
Liebe Viorica, ich reise seit 1996 nach Ru­mä­nien und seit mei­ner ers­ten Rei­se ken­ne ich dei­ne Fa­mi­lie. Da­mals warst du noch ein klei­nes Mäd­chen und hast be­reits volks­tüm­li­che Lie­der ge­sun­gen. Ich ha­be mich da­mals sehr ge­wun­dert, denn ich emp­fand es ziem­lich un­ge­wöhn­lich, dass sich ein so jun­ger Mensch für Fol­klo­re in­te­res­siert. Was fas­zi­niert dich an die­ser Mu­sik?
Viorica Macovei: Die Musik, die ich sin­ge, ist leb­haf­ter Aus­druck des Le­bens der Bau­ern in der Bu­ko­wi­na, in ihr fin­de ich al­les wie­der, was ich seit mei­ner Kind­heit er­lebt habe.
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Soweit mir bekannt ist, hast du zwar ein Stu­di­um in Geo­gra­fie und Ge­schich­te ab­sol­viert, aber hast du denn auch Mu­sik stu­diert?
Viorica Macovei: Es stimmt, dass ich mein Stu­di­um in Ge­schich­te und Geo­gra­fie in der Fach­rich­tung Geo­gra­fie des Tou­ris­mus ab­ge­schlos­sen ha­be. Da­nach ha­be ich mei­nen Mas­ter in Ge­schäfts­ma­nage­ment, Tou­ris­mus und Dienst­leis­tun­gen ge­macht. Mu­sik ha­be ich nicht stu­diert. Ich hat­te Pri­vat­un­ter­richt bei ei­nem Leh­rer, weil ich ei­ni­ge theo­re­ti­sche Grund­la­gen in der Mu­sik er­wer­ben woll­te. Das Ge­fühl für Volks­mu­sik kann man nicht er­ler­nen, es ist an­ge­bo­ren und na­tür­lich, die­se Mu­sik ent­springt aus sich selbst.
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Kannst du einige dei­ner Be­son­der­hei­ten als Künst­le­rin be­schrei­ben?
Viorica Macovei: Die Art, wie ich mich klei­de, ist be­son­ders, mein Re­per­toire na­tür­lich auch, die Art und Wei­se mei­ner In­ter­pre­ta­tion ist ein­ma­lig und ich strah­le sehr viel Na­tür­lich­keit aus. Ich bin ich und ver­su­che nie­mals, je­mand an­de­ren zu imi­tie­ren und et­was zu ver­mit­teln, das ich nicht fühle.
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Hast du ein Lieblingslied? Wie heißt es?
Viorica Macovei: Mein Lieb­lings­lied ist «Man­dra-i hora in Bu­co­vi­na» (Ho­ra- ru­mä­ni­scher Volks­tanz / der stol­ze Rei­gen in der Bu­ko­wi­na), ein Lied, das mir ge­hört und das mitt­ler­wei­le zu ei­nem ge­sun­ge­nen Sym­bol des Ge­bie­tes ge­wor­den ist, das ich re­prä­sen­tiere – der Bu­ko­wina.
Zu welchen Anlässen kann man dich se­hen? Gibst du Kon­zer­te? Wann und wo?
Viorica Macovei: Diejenigen, die mich mö­gen, kön­nen mich im­mer wie­der im Fern­se­hen se­hen, sie kön­nen mich im Ra­dio hö­ren oder wenn ich in ver­schie­de­nen Lan­des­tei­len Ru­mä­ni­ens aber auch im Aus­land Kon­zer­te gebe.
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Hast du auch schon in Deutsch­land ge­sungen?
Viorica Macovei: Ja, ich habe schon mehr­mals für ru­mä­ni­sche Ge­mein­schaf­ten in Deutsch­land ge­sun­gen. Ich hat­te in vie­len deut­schen Städ­ten Auf­trit­te und ich wer­de gern wie­der­kom­men, wenn ich ei­ne Ein­la­dung er­halte.
Portrait Sängerin
Ich war schon oft bei dei­ner Fa­mi­lie im Ort Ma­nas­tirea Humo­rului zu Be­such. Dei­ne Mut­ter Ele­na ist ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Kö­chin! Wel­ches Ge­richt wünschst du dir, wenn du nach län­ge­rer Zeit wie­der nach Hau­se kommst?
Viorica Macovei: Ich esse sehr gern tra­di­tio­nel­le Ge­rich­te, wie To­ca­tu­ra bu­co­vi­neana (Ge­hack­tes nach Art der Bu­ko­wi­na) und ei­ne herr­li­che Nach­spei­se Pa­pa­nasi (Quark­käul­chen). Aber ei­gent­lich schmeckt al­les, was mei­ne Mut­ter zu­be­reitet.
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Die Familien Deiner Schwestern be­trei­ben Pen­sio­nen. Wel­che tou­ris­ti­schen Zie­le zie­hen Frem­de in die Bu­ko­wi­na?
Viorica Macovei: Es stimmt, dass mei­ne Schwes­tern agri­tou­ris­ti­sche Pen­sio­nen be­trei­ben. Es kom­men sehr vie­le Tou­ris­ten aus al­ler Welt, um sich die be­son­de­re Land­schaft an­zu­se­hen, aber in ers­ter Li­nie kom­men sie we­gen der his­to­ri­schen Bau­wer­ke, die dem UNES­CO-Welt­er­be an­ge­hö­ren (die Klös­ter in Vo­ro­net, Hu­mor, Put­na u. a.)
vezierter Hauseingang
Auf dem Weg von Gura Humorului nach Manastirea Humorului
Während meines Aufenthaltes in der Bu­ko­wi­na war ich sehr be­ein­druckt von den Volks­trach­ten, die die Ein­woh­ner an den Fei­er­ta­gen oder wenn sie zur Kir­che ge­hen, tra­gen. Kannst du uns kurz be­schrei­ben, wo­raus ei­ne sol­che Tracht be­steht und wel­che Be­deu­tung die ein­zel­nen Klei­dungs­stü­cke ha­ben?
Valerica Macovei: Glücklicherweise wer­den heu­te noch Trach­ten ge­tra­gen, be­son­ders an den Fei­er­ta­gen. Die Tracht be­steht aus ei­nem Hals- oder Kopf­tuch, ei­nem Hemd oder ei­ner Blu­se, die mit tra­di­tio­nel­len Mo­ti­ven be­stickt sind, ei­ner Wes­te, dem Schoß, ei­nem tra­di­tio­nel­len Rock, dem Bau­ern­gür­tel und Bund­schu­hen. All die­se Be­klei­dungs­stü­cke sind hand­ge­fertigt.
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Warum sollte deiner Ansicht nach ein Tou­rist wäh­rend sei­ner Rei­se durch Ru­mä­ni­en un­be­dingt in die Bu­ko­wi­na kom­men?
Viorica Macovei: Weil die Bukowina ein pa­ra­die­si­scher Fle­cken ist, der sehr an­zie­hend wirkt und den man im­mer wie­der se­hen möch­te, dank der Schön­heit der Or­te, we­gen der schö­nen und gast­freund­li­chen Men­schen, die so gut wie frisch ge­ba­cke­nes Brot sind, we­gen der tra­di­tio­nel­len Ge­rich­te aber auch we­gen der Tra­di­tio­nen, die über Ge­ne­ra­tio­nen er­hal­ten ge­blie­ben sind. Die Bu­ko­wi­na ist noch na­tür­lich und al­les was na­tür­lich ist, ist auch schön!
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Wenn ich dich im April be­su­chen wer­de, wür­dest du dann für mich das herr­li­che Lied von Ma­ria Ta­nase “Tre­nule ma­sina mi­ca” („Der Zug - das klei­ne Au­to“) sin­gen?
Viorica Macovei: Wir freuen uns sehr auf dein Kom­men und wir wer­den dich mit un­se­rer Gast­freund­schaft ver­wöh­nen und na­tür­lich auch mit dei­ner Lieb­lings­me­lo­die! Vie­le Grü­ße an die gan­ze Fa­milie!!!
Portrait Sängerin
Vielen Dank, Viorica für die Grüße und für das Interview!
Wir sehen uns schon bald in Rumänien.
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