Auf dem Weg zu den Töpfermeistern in den Gemeinden Halmagel und Obarsa


Wilhelm Scherz / www.karpatenwilli.com

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Im Frühjahr 2011 war es wie­der ein­mal so weit: "Jo­lan­te" (Re­nualt Kan­goo 4x4) war be­packt, der Ran­zen ge­schnürt, der Ma­gen noch schlaff, die Keh­le tro­cken, ... und end­lich der in­ne­re Auf­schrei: "Ro­ma­nia ich kom­me!" Wie im­mer bei so ei­ner Rei­se, geht ei­ne lan­ge Pla­nung vor­aus, mit der sich an­schlies­sen­den Er­kennt­nis, dass man nicht all das schafft, was man zu se­hen ge­denkt. Ziel war wie­der ein­mal das Apu­seni-Berg­land.
In der letzten Planungs­phase hat­te ich es dann doch ge­schafft, mich ei­sern ein­zu­schrän­ken auf zwei Re­gio­nen, näm­lich die der Ge­bir­ge Tras­cau und Me­ta­li­feri. Aber auch das war noch so weit ge­fasst, das ei­nen prak­tisch kein ein­zi­ger Re­gen­tag ir­gend­wo auf­hal­ten ­durfte. Dem­ent­spre­chend er­le­dig­te ich auf mei­ner An­rei­se so­gleich in zwei or­tho­do­xen Klös­tern mei­ne "Po­ma­na". Wenn auch die­se ein we­nig zweck­ent­frem­det ist, so hat­te al­les den­noch sei­ne po­si­ti­ve Wir­kung und ich konn­te mei­ne hoch ge­steck­ten Zie­le er­reichen.
So gut - so schön, aber in den ru­mä­ni­schen Kar­pa­ten be­deu­ten er­reich­te Zie­le auch wie­der nichts an­de­res, als dass sie ei­nen auf­zei­gen, was al­les man noch nicht ge­se­hen hat. Na ja, wir ken­nen das ja und mitt­ler­wei­le dürf­te der Ru­mä­nien­vi­rus si­cher auch in den me­di­zi­ni­schen Fach­bü­chern sei­nen Platz ge­fun­den ha­ben (soll­te er zu­min­dest!🙂) Ein ge­eig­ne­tes Heil­mit­tel ist je­den­falls schon über Jahr­hun­der­te auf dem Markt!
Trotz aller diszipli­nie­ren­den und ein­schrän­ken­den Mass­nah­men ha­be ich aber dann doch ein we­nig ge­schum­melt und die An­rei­se in die Mun­tii Apu­seni über ei­nen klei­nen Umw­eg voll­zo­gen. Der Be­such gu­ter Freun­de in der Ge­mein­de Pui dien­te mir dann auch da­zu, lang ge­heg­te Rei­se­wün­sche aus­ser­halb der Mun­tii Apu­seni zu er­fül­len. So nutz­te ich die An­rei­se von Arad nach Pui auch für ei­nen Kurz­aus­flug in die Po­ia­na Rusca.
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Landschaft
Auf dem Weg von Arad in die Po­ia­na Rus­ca ging es dies­mal nicht über die klas­si­sche Rou­te der gut aus­ge­bau­ten E 68 Rich­tung De­va, son­dern süd­lich des Mu­res, über die klei­nen Ort­schaf­ten Dor­gos, Za­balt, Ba­ta, Bir­chis, Fa­get. In Fa­get dann das ers­te Ku­rio­sum, ein Ma­ga­zin Mixt in ei­nem aus­ge­dien­ten Flug­zeug!
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Höhle
Erstes Ziel in der Po­ia­na Rus­ca war die Pes­te­ra Ro­ma­nesti. Die Höh­le be­fin­det sich un­ter­halb des Dor­fes Fa­ra­sesti und er­streckt sich über eine Län­ge von 1450 Me­ter. Im Som­mer fin­den in der Höh­le ge­le­gent­lich auch Kon­zer­te statt. Den gro­ßen Höh­len-Saal er­reicht man gleich nach dem zwei Me­ter ho­hen Ein­gangs­por­tal.
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Kloster
Manastirea Romanesti ... Das Klos­ter wur­de 1929 er­rich­tet und im Jahr 1931 ge­weiht. In zu­rück­lie­gen­der Zeit gab es grö­ße­re Schä­den an der klei­nen Kir­che mit ih­rer schö­nen Au­ßen­wand­be­ma­lung. Die Be­ma­lung er­folg­te erst nach Res­tau­ra­tions­ar­bei­ten im Jahr 1980. Da­nach sprach man in scherz­haf­ter Wei­se vom "Ba­na­ter Vo­ro­net". Der­zeit ste­hen nur noch die Sei­ten­wän­de des Kirch­baus, wel­che dürf­tig vor den Wit­te­rungs­ein­flüs­sen ge­schützt sind. Es ist da­von aus­zu­ge­hen, dass die Kir­che wie­der neu auf­ge­baut wird. Auf dem Ge­län­de des Klos­ters be­fin­det sich ei­ne se­mi­ther­ma­le Quel­le, de­ren Was­ser­tem­pe­ra­tur kon­stant 18 °C be­tra­gen soll.
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Kirche
Manastirea Acopera­mantul Mai­cii Dom­nului. Das neue Klos­ter, von ei­ni­gen Non­nen be­wirt­schaf­tet, be­fin­det sich na­he Lun­canii de Sus. Auf dem Weg von To­mesti nach Lun­canii de Jos zweigt im Tal der Be­ga Lun­canilor ei­ne neue Stra­ße rechts ab und steigt in stei­len Ser­pen­ti­nen hi­nauf zum Klos­ter, wel­ches im Jahr 2001 ge­grün­det wur­de. Wald­ar­bei­ter hat­ten hier einst beim Spal­ten ei­nes klei­nen Stam­mes im In­nern ein Kreuz in der Ma­se­rung des Hol­zes vor­ge­fun­den. Das klei­ne­re Holz­frag­ment fin­det schließ­lich heu­te als Re­li­quie sei­nen ge­büh­ren­den Platz im In­nern der Kir­che, wel­che von Holz­bau­meis­tern aus der Ma­ra­mu­res er­baut wur­de. Hram: 1. Ok­to­ber - Aco­pe­ra­man­tul Mai­cii Dom­nului; 21. Mai - Pa­ra­clisul Sf. Im­pa­rati Con­stan­tin si Elena.
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Berglandschaft
Luncanii de Sus ... Di­rekt in Lun­canii de Jos zweigt ein un­be­fes­tig­ter Fahr­weg steil berg­an zu dem klei­nen Berg­dorf Lun­canii de Sus, in dem nur ei­ni­ge we­ni­ge Fa­mi­lien le­ben. Der Forst­weg führt wei­ter über ei­nen klei­nen Pass nach Zolt. Die Stre­cke ist der­zeit nur mit All­rad­fahr­zeu­gen be­fahrbar!
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Holzkirche
Biserica de lemn din Zolt ... Die klei­ne Holz­kir­che stammt aus dem 18. Jahr­hun­dert. Das Dorf Zolt ge­hört zur Ge­mein­de Far­dea und be­fin­det sich an den nord-west­li­chen Ab­hän­gen der Po­ia­na Rus­ca. Die Kir­che wur­de aus Ei­chen­holz er­baut. Die In­nen­be­ma­lung stammt aus dem Jahr 1781. Zolt war das letz­te Ziel mei­ner klei­nen Ta­ges­rei­se durch die Po­ia­na Rusca.
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Ruine
Ortswechsel: Cetatea Colt ... Die Fes­tungs­ru­ine be­fin­det sich im süd­li­chen Ab­schnitt der Ge­mein­de Rau de Mori, am En­de des Dor­fes Su­seni. Ei­ne be­fes­tig­te Stra­ße führt hier wei­ter berg­auf in den Re­te­zat-Na­tio­nal­park und en­det am Comp­lex Al­pin Rausor.
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Kirche
Manastirea Colt ... Drei Mön­che be­wirt­schaf­ten das klei­ne Klos­ter un­ter­halb der Fes­tungs­rui­ne Colt. Die Kir­che, ei­ne Stif­tung des Fürs­ten Cande, stammt aus der Zeit zwi­schen 1310 - 1315. Et­wa ab Mit­te des 18. Jahr­hun­derts zer­fiel der Kirch­bau zu­se­hends und fris­te­te schliess­lich sein Da­sein als Ru­ine. Die Wän­de des Kirch­baus ha­ben eine Di­cke von bis zu 1,20 Me­ter. Im Al­tar­raum der Kir­che fand man bei Res­tau­rie­rungs­ar­bei­ten Frag­men­te al­ter Fres­ken, wel­che et­wa aus der Zeit um 1350 - 1450 stammen.
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Storchennest
Überall in der Hateg-Senke kann man um die­se Jah­res­zeit die Stör­che be­ob­achten! 🙂
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Friedhof in Berglandschaft
"Tausend mal geseh´n, nie konnt ich ihn begeh´n" - Der Bul­zu-Fel­sen im äu­ßers­ten Süd­wes­ten des Su­rea­nu-Ge­bir­ges. Aus­gangs­punkt für ei­ne klei­ne Ta­ges­tour ist der Ort Ba­iesti. Hin­ter dem Dorf führt der­zeit nur ei­ne Brü­cke über den Strei-Fluss, der sich im Som­mer auch mühe­los durch­wa­ten lässt. Dann folgt man dem Strei tal­wärts. Den Bul­zu-Fel­sen er­reicht man am schnells­ten über den auf­stei­gen­den Grat rechts­seits des Tal­kes­sels. Schö­ner ist es je­doch, dem Strei noch ein Stück fluss­ab­wärts zu fol­gen und dann den Auf­stieg über die lin­ke Flan­ke zu nehmen.
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Felsen
Aufstieg zum Bulzu: Links­seits des vom Bul­zu ab­fal­len­den Tal­kes­sels zie­hen sich die Fels­for­ma­tio­nen bis hi­nun­ter ins Tal. Hier muss man ein we­nig im­pro­vi­sie­ren, aber da­für steigt man durch ei­ne ma­le­ri­sche und wil­de Fels­land­schaft empor.
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Landschaft
Über jede er­stie­ge­ne Fel­sen­klip­pe er­öff­nen sich neue Aus­bli­cke auf das Strei-Tal und das fer­ne Re­te­zat-Ge­birge!
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Landschaft
Blick auf den klot­zi­gen Bul­zu-Fel­sen aus Süd­west.
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Gipfelkreuz
Geschafft! Zur Belohnung gibt es ein Be­re Ur­sus und ein schö­nes Pa­no­ra­ma. Das Kreuz auf dem Fel­sen wurde am 22. Sep­tem­ber 2002 er­rich­tet und ge­weiht. Die Hö­hen­la­ge be­trägt hier et­was über 700 Me­ter. Hin­ter dem Bul­zu kann man wei­ter zum nahen Vf. Pur­ca­retu/ / 870 m (nicht im Bild) hi­nauf­steigen.
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Landschaft
Blick auf den Bul­zu von Süd­os­ten her. Ins­ge­samt be­nö­tig­te ich für die Tour fünf Stun­den (in­be­grif­fen meh­re­rer Kurz-, Foto-, so­wie ei­ner Bier­pause).
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Schloss
Standortwechsel: Die Hateger Ge­gend ver­las­send, geht die Fahrt nun Rich­tung Apu­seni. Ein klei­ner Um­weg über Hune­doara lohnt da in je­dem Falle! Cas­telul Cor­vi­nes­tilor: Das Schloss wur­de im 14. Jahr­hun­dert er­baut und er­fuhr über die fol­gen­den Jahr­hun­der­te wei­tere ar­chi­tek­to­ni­sche Ver­än­derungen.
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Landschaft
Die eigentliche Tour be­ginnt: Nun aber ab in´s Apu­seni-Berg­land. Die An­rei­se be­ginnt über die Chei­le Ma­nas­tirii. Hier führt ein un­be­fes­tig­ter Fahr­weg in Ser­pen­ti­nen hi­nauf zum Orts­zen­trum der Ge­mein­de Ra­met (nur für All­rad­fahr­zeu­ge be­fahr­bar!).
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Landschaft
Ja und oben ange­kom­men er­war­ten mich dann vie­le in­te­res­san­te Be­geg­nun­gen mit den dort le­ben­den Berg­bauern.
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Kloster in Berglandschaft
Nach Ramet ging mei­ne Rei­se dann wei­ter durch die Mun­tii Tras­cau. Es folg­ten Wan­de­run­gen um Chei­le Aiu­du­lui und Chei­le Vali­soarei, so­wie über Piat­ra Se­cuiu­lui und es ka­men ganz un­ver­mu­te­te Zie­le hin­zu, wie die­ses gi­gan­ti­sche neue Klos­ter, wel­ches sich auf den Hö­hen des Tras­cau-Ge­bir­ges be­fin­det. In­mit­ten der gro­ßen Vier­sei­ten-An­la­ge ent­steht der­zeit ein wei­te­rer Kirch­bau. Wo das Klos­ter sich be­fin­det? Tja ... nicht al­les wol­len wir jetzt den Be­su­chern des Advents­ka­len­ders "mund­ge­recht" dar­bieten! 🙂
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Landschaft
Abendliches Zeltlager über Rosia Montana. Die Tagesfahrt hierher führ­te mich ent­lang ei­nes bun­ten Se­di­ment­stau­sees mit ei­ner halb ver­sun­ke­nen Kir­che da­rin, ei­ner aben­teuer­li­chen Durch­fah­rung der Kup­fer­mi­ne von Ro­sia Po­ienii. Am nächs­ten Tag ging es dann wei­ter zur Piat­ra Cor­bu­lui, so­wie der Gold­mine Ce­ta­te. Da­nach fuhr ich in das Arie­sul Mic-Tal und be­such­te ei­nen Holz­künst­ler. Es folg­te ei­ne "an­spruchs­vol­le" Fahrt von Av­ram Ian­cu hi­nü­ber nach Bul­zestii de Sus. Ein wei­te­res Ge­biet mit zahl­rei­chen ver­steck­ten Se­hens­wür­dig­kei­ten! Nun war es nur noch ein klei­ner "Schritt" hi­nü­ber nach Obar­sa, wo­mit wir beim Haupt­the­ma die­ses Be­rich­tes an­ge­kom­men sind.
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Landschaft
Obarsa (Com. Tomesti) ... Ein an sich un­schein­ba­rer Ort, wüss­te man nicht, dass hier in die­ser Ge­gend die letz­ten Töp­fer­meis­ter ih­rer Zunft noch ak­tiv sind. Obar­sa er­reicht man auf gu­ter Stra­ße über die E 79 (Brad - Var­fu­rile), Ab­fahrt in Ba­ia de Cris und wei­ter Rich­tung Bul­zestii de Sus, dann Ab­fahrt nach links bei Ris­culita.
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Mann vor Töpferofen
Borsa Mircea - der Emsige! ... Maes­tro de Ola­rit: Bor­sa Mir­cea, Str. Prin­ci­pala Nr. 2, Sat. Obar­sia, Com. To­mesti, Jud. Hu­ne­doa­ra. Bei mei­ner An­rei­se nach Obar­sia war ich mir nicht si­cher, über­haupt noch ei­nen der al­ten Meis­ter bei der Arbeit an­zu­tref­fen, denn seit Bei­tritt Ru­mä­niens zur EU schwin­den Tra­di­tio­nen, Brauch­tum und al­tes Hand­werk ra­pi­de. Um so mehr war ich er­staunt, dass Bor­sa Mir­cea ge­ra­de den Brenn­ofen in Be­trieb hat­te. Bes­ser noch, denn ich kam ge­nau zu dem Zeit­punkt, als der Meis­ter den Ofen öff­nen woll­te. Wir schrei­ben die­ses un­säg­li­che Glück ein­mal der dop­pelt ge­leis­te­ten Po­ma­na zu Be­ginn mei­ner Rei­se zu! 🙂
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Portrait Töpfer
Borsa Mircea ist mit sei­nen 72 Jah­ren un­ent­wegt tä­tig. Das Hand­werk der Töp­fer­kunst hat er von sei­nem Va­ter über­nom­men, wie auch die­ser zu­vor in glei­cher Tra­di­tion.
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Mann vor Töpferscherben
Borsa Mircea beim Öff­nen des Ofens. Hier er­folg­te der letz­te Schritt, das Bren­nen der Gla­sur. Die­ser Vor­gang dau­ert ca. fünf Stun­den. Der ers­te Brenn­vor­gang der un­gla­sier­ten Töp­fer­wa­re dauert fünf bis sechs Stunden.
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Mann töpfert
Auf Wunsch demonstriert mir Bor­sa Mir­cea auch sei­ne Töp­fer­schei­be. Trotz sei­ner leich­ten Geh­be­hin­de­rung geht das An­trei­ben des Dreh­tel­lers noch recht zügig.
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Keramikkannen in einem Regal
Das Sortiment der Töpfer­wa­ren von Bor­sa Mir­cea um­fasst so ziem­lich al­les, bis hin zu Auf­trags­ar­bei­ten grö­ße­ren Um­fangs.
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Keramikgeschirr
Natürlich freut sich je­der Töp­fer­meis­ter der Re­gion, wenn die Be­su­cher auch das ei­ne und an­de­re Stück in ih­ren Be­sitz neh­men! Die Pro­duk­te sind für west­li­che Be­su­cher äu­ßerst preis­günstig!
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Mann sitzt neben Schweinen und Scherben auf einer Bank
Nedea Petru - der Phi­lo­soph! Der Maes­tro de Ola­rit fer­tigt nur noch ge­le­gent­lich neue Töp­fer­wa­ren, so­zu­sa­gen im­mer dann, wenn al­les ver­kauft ist und wie­der ei­ne Nach­fra­ge be­steht. Le­gen­där ist auch das lie­be­vol­le Ver­hält­nis von Ne­dea Pe­tru zu sei­nen äu­ßerst zah­men Haus­schweinen.
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Portrait Töpfer
Für Nedea Petru muss man sich ein­fach Zeit neh­men. Wenn man be­ginnt, sich mit ihm über die Ge­schich­te sei­ner Re­gion, den Zei­ten des Krie­ges und der heu­ti­gen Po­li­tik zu un­ter­hal­ten, dann zeigt die­ser ge­wach­se­ne schlitz­oh­ri­ge und äu­ßerst lie­bens­wer­te 81-jäh­ri­ge Herr sei­ne wah­ren Werte!
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Mann auf Säcken sitzen
Nedea Petru wohnt gegen­über von Bor­sa Mir­cea in der Stra­da Prin­ci­pa­la, Nr. 4.
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Mann töpfert
Borsa Petru, der Be­däch­ti­ge! Es dau­er­te schon ei­ne Wei­le bis es mir auf dem Hof des Maes­tro de Ola­rit, zu­sam­men mit sei­nem Hund ge­lang, ihn aus dem Hause her­vor­zu­lo­cken. Der 78-jäh­ri­ge Bor­sa Pe­tru war ge­ra­de bei der Arbeit mit der Töp­fer­schei­be be­schäftigt.
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Keramnikkregal
Das Sortiment der Töpfer­wa­ren von Bor­sa Pe­tru ist eben­falls sehr um­fassend!
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Keramikteller
Borsa Petru, Nr. 71, Sat Obar­sia, Com. To­mesti, Jud. Hu­ne­doa­ra, Ro­mania
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Steinkreuz vor einem Haus
In den Dörfern die­ser Re­gion fal­len ei­nen die vie­len Kreu­ze auf den Hö­fen auf. Ent­ge­gen mei­ner Ver­mu­tung fa­mi­liä­rer Grab­kreu­ze, die­nen die­se Got­tes Se­gen für Haus, Hof und sei­ne der­zei­ti­gen Be­woh­ner. Nach Obar­sia geht mei­ne Rei­se wei­ter nach Tar­na­vita. Der un­be­fes­tig­te Fahr­weg ist zu­min­dest an re­gen­rei­chen Ta­gen schwer be­fahrbar.
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Mann steht neben Töpferofen
Stefea Cornel - der Maes­tro Uni­ver­sale! Es gibt schein­bar nichts, was der stram­me 74-jäh­ri­ge Töp­fer­meis­ter nicht be­herrscht. Töp­fern tut er nur noch ge­le­gent­lich, da­für aber be­steht bei ihm in der Her­stel­lung ge­brann­ter Flüs­sig­kei­ten ei­ne ge­son­der­te Kon­ti­nui­tät und auch sonst scheut er kei­ner­lei Ar­bei­ten jed­we­den Hand­werks. Auch sein Sohn be­treibt auf dem Hof ei­ne wil­de Werk­statt, die von Me­tall­bau über Au­to­re­pa­ra­tu­ren so ziem­lich al­les er­le­digt. Loh­nens­wert wä­re es al­so, man kommt hier mit ei­nem ka­put­ten Au­to an und über­nach­tet wäh­rend der Re­pa­ra­tur bei der Fa­mi­lie von Ste­fea Cor­nel ein bis zwei Ta­ge. Wo­mög­lich ist man dann da­zu ge­neigt, das re­pa­rier­te Auto gleich auf dem Hof noch ein­mal ka­putt zu machen! 🙂
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Mann hält Vase in der Hand
Stefea Cornel präsen­tiert mir sei­ne Töp­fer­wa­ren! Maes­tro de Ola­rit - Ste­fea Cor­nel, Nr. 31, Sat Tar­na­vita, Com. Hal­ma­gel, Jud. Hu­ne­doa­ra, Ro­mania.
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Steinmühle
Auf vielen Höfen dieser Region fin­det man noch die­se al­ten Hand­müh­len! In­des set­ze ich über un­be­fes­tig­te Fahr­we­ge mei­ne Fahrt nach Hal­ma­gel fort.
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Auto neben einer großen Keramikvase
Am unteren Ortseingang von Hal­ma­gel be­fin­den sich zu bei­den Sei­ten der Stra­ße die­se rie­si­gen Krü­ge, wel­che auf das al­te Hand­werk in die­ser Ge­mein­de auf­merk­sam ma­chen sol­len. Wenn wir da­von aus­ge­hen, dass die al­ten Meis­ter die letz­ten ih­rer Zunft sein wer­den, dann sind die­se Krü­ge schon ein­mal ei­ne gu­te "In­ves­ti­tion" in die Denk­mal­pflege!
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Keramikvase
La revedere Halmagel!
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Landschaft
Nach meinem Abschied von Hal­ma­gel fah­re ich zum nächs­ten Aus­flugs­ziel und be­zie­he ein alt be­kann­tes Nacht­quar­tier am Ein­gang zur Chei­le Ri­bi­cioa­rei. Hier be­wan­der­te ich zu­erst Vf. Ce­ca­nae, den fel­si­gen Gip­fel in der Bild­mit­te, von dem aus man schö­ne Fern­bli­cke auf das Um­land hat, au­ßer­dem wan­der­te ich hi­nauf zu dem ver­las­se­nen Dorf Tom­na­tec, um die letz­ten zwei Ein­woh­ner zu be­su­chen. In Tom­na­tec gab es bis vor der Re­vo­lu­tion noch ca. 300 Fa­mi­lien. Nach der Chei­le Ri­bi­cioara lock­ten vie­le wei­te­re Zie­le, wie et­wa der Vf. Stram­bu, die Pes­te­ra Stram­bu, Du­pa Pia­tra, Vf. Bra­di­sorul, den ein­zi­gen di­plo­mier­ten Gold­schür­fer Ru­mä­niens, das eth­no­gra­fi­sche Pri­vat­mu­seum in Cris­cior, Ma­nas­tirea Cris­cior und schließ­lich ging es hi­nü­ber zur Chei­le Cra­ciu­nesti.
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Berglandschaft
Blick auf Cheile Cra­ciu­nesti! Ich hat­te gro­ßes Glück und lern­te Fa­mi­lie Ale­xan­dru ken­nen. Herr Ale­xan­dru Cor­nel und sein Sohn Flo­rin sind staat­lich be­ru­fe­ne Ran­ger der hie­si­gen Na­tur­re­ser­va­tion "Ma­gu­rile Bai­tei". Ale­xan­dru Cor­nel und sein Sohn be­glei­te­ten mich auf zwei Tou­ren im Na­tur­park, wo­durch es mir ver­gönnt war, ei­nen gro­ßen Teil der hie­si­gen Höh­len zu be­su­chen. Des­we­gen möch­te ich an die­ser Stel­le ein gro­ßes Dan­ke­schön an Fa­mi­lie Ale­xan­dru rich­ten! Fa­mi­lie Ale­xan­dru sa­niert der­zeit ein al­tes Bau­ern­haus, in dem man ein be­schei­de­nes Quar­tier be­zie­hen kann: An­schrift: Ale­xan­dru Cor­nel, Co­mu­na Bai­ta, Jud. Hu­ne­doara, Nr. 2/2.
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Höhle
Mein letztes Ziel im Apuseni-Berg­land soll­te ein Kurz­be­such im Karst bei Boiu de Sus und Car­ma­za­nesti sein. Im Bild zu se­hen: Pes­te­ra de Sus de la Boiu. Schließ­lich be­such­te ich noch den Ave­nul de la Boiu de Sus und Po­dul Na­tu­ral de la Car­ma­za­nesti und wei­te­re Se­hens­wür­dig­kei­ten. Ein­hei­mi­sche aus dem na­hen Gura­sada ko­pier­ten mir dann noch ei­nen al­ten Höh­len­füh­rer "Pes­te­rile Zo­nei Cars­tice Go­di­nesti - Car­ma­za­nesti" von Ha­lasi Ga­bor, so dass ich am En­de mei­ner klei­nen Schnup­per­tour wie­der ein­mal er­kann­te, bei­na­he nichts ge­se­hen zu ha­ben 🙂!!! Aber so ist das nun ein­mal in den Apu­seni-Ber­gen, ei­nem Berg­land, von dem al­le deut­schen Ru­mä­ni­en-Rei­se­füh­rer kaum et­was zu be­rich­ten ha­ben. Aber so hat hat es auch sein Gu­tes, denn das Ge­fühl ech­ter Ent­de­ckungs­rei­sen wird hier noch lan­ge er­hal­ten blei­ben.
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Mann vor brennendem Ofen
Abschied aus den Mun­tii Me­ta­li­feri (Apu­seni-Berg­land) ... Ich will mit die­sem Fo­to nur noch den Be­weis an­tre­ten, dass man auch nach mir noch ge­trost in die­se Re­gion fah­ren kann, denn neue Tui­ca wird ge­brannt für nach­fol­gen­de Ex­kur­sio­nis­ten! In die­sem Sin­ne rich­ten al­le ru­mä­ni­schen Berg­bauern das Wort auch an Euch lie­be Advents­ka­len­der­be­su­cher: "Liebe Deutsche, bine venit (herzlich Will­kommen) in Romania"!
Schafe
Ja und nun bei all den vielen oft un­be­kann­ten Orts­be­zeich­nun­gen die­ses Bei­trags, wird sich manch ein User fra­gen: Wo gibt es wei­te­re In­fos über die­se Re­gion? Die ge­sam­ten Ge­heim­nis­se die­ser klei­nen Tour durch das Apu­seni-Berg­land lüf­ten wir aus­gie­big auf dem nächs­ten Tref­fen der Ru­mä­nien­freun­de, das wir wie all die Jahre zu­vor, am Wo­chen­en­de nach Os­tern auf dem Cam­ping­platz am Lüt­sche-Stau­see (Thü­rin­ger Wald) ab­hal­ten wer­den. Wei­te­re In­fos zum Tref­fen der Ru­mä­nien­freun­de fin­det ihr auf der Pinn­wand des ak­tu­el­len Ru­mä­nien­ad­vents­ka­len­ders.
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