Im Oktober letzten Jahres waren wir zu dritt im Muntii Apuseni unterwegs.
Nach einer Schönwetterphase hatten wir nun einige Tage Regen. So änderten wir kurzentschlossen unsere Reiseplanung. Willi und Christian wollten mir das Salzbergwerk Salina Turda zeigen, das ich bisher nur von Erzählungen her kannte. Aber es sollte auch für die beiden anders werden. Zuerst fanden wir den Parkplatz nicht. Es war seit ihrem letzten Besuch viel passiert. 2008-2010 wurde die Mine umfassend saniert und zu einem Museum umgebaut. Heute ist sie eine der größten Besucherattraktionen Rumäniens. Auch der Eingang ist jetzt nördlich der Stadt zu finden.
Als wir um die erste Ecke biegen, gelangen wir an einen Balkon. Dort bin ich das erste Mal überwältigt und sprachlos. Ich habe schon viele Bergwerke gesehen, habe im polnischen Salzbergwerk Wieliczka in einer riesigen Kirche weit unter der Erdoberfläche gestanden, aber hier schaue ich fast 100 Meter hinab in die Mine Terezia mit einen Salzsee, der einen Durchmesser von 90 Metern hat. In der Mitte des Sees gibt es eine Insel, darauf einen Anlegesteg mit Ruderbooten! Der Schall, der von den glatten Salzwänden zurück geworfen wird und sich zu einer riesigen Geräuschkulisse verstärkt, untermalt akkustisch den überwältigenden Eindruck des Raumes. Sprachlos stehen wir da und schauen ehrfürchtig in die Tiefe.
Nach unten gelangt man über die Rudolfmine. Obwohl ein Fahrstuhl vorhanden ist, laufen wir die 13 Etagen zu Fuß über Holztreppen. Die Rudolfmine ist zu einem riesigen Freizeitzentrum umgebaut worden. So gibt es ein Fußballfeld mit vielen Tischtennisplatten, eine Bowlingbahn, ein Amphitheater und mittendrin ein Riesenrad.
Mit uns haben drei Musiker die Mine betreten. Während sie im Amphitheater ihre Instrumente auspacken und einen Soundcheck machen, erkunden wir die Rudolfmine und steigen weitere 6 Etagen hinab in die Tereziamine. Über eine Holzbrücke geht es auf die Insel und wir mieten uns ein Ruderboot. Wir genießen den Blick nach oben und drehen mit dem Boot Runde um Runde. Inzwischen hat im Amphitheater der Rudolfmine das Konzert der drei Musiker begonnen.
In der Rudolfmine setzen wir uns in das Amphitheater und lauschen den Gitarrenklängen des Trios Zamfirescu. Sogar die Sitze sind beheizt!
Als wir nach dem Konzert mit dem verglasten Panoramafahrstuhl nach oben fahren, erfahre ich, dass es noch einen weiteren Saal geben muss. Aber dafür ist keine Zeit mehr. Somit ist ein nochmaliger Besuch beschlossene Sache!
Nähere Information über die Geschichte der Salina Turda findet ihr auf der Webseite von Willi.