Nach einer langen heißen Nacht in einem überfüllten Zug kamen wir endlich in Klausenburg an. Ein ebenso heißer Tag erwartete uns.
Aber von da war noch ein weiter Weg bis zu unserem Ziel. Wir hatten einen Sommerkursus gebucht, wollten traditionelle orthodoxe Ikonen malen lernen. Das ist eine mittelalterliche, naive Glasmalerei, heutzutage von hohem Wert. Wer mal die Gelegenheit hat, sollte sich das Museum in Sibiel ansehen. Ich hatte mich hoffnungslos in diese Technik verliebt, und konnte es kaum erwarten, selber so etwas Schönes zu schaffen.
Und wo kann man das am besten? In einem Kloster, natürlich!
Nach einer guten Stunde immer weiter weg von Großstadt, Lärm und Hektik, kam es in Sicht!
Ein Bild des Friedens, zwischen Wäldern und Hügel, wie aus einer anderen Welt.
Aufgeregt schritten wir durch die einladenden offenen Tore.
Und ließen damit alles Irdische zurück. Das Kloster Voivodeni ist relativ neu, teilweise noch im Aufbau.
Aber man tritt aus der Zeit heraus und es gibt nur noch Frieden und Ruhe.
Nach einer kurzen Willkommensmesse in der Klosterkirche, konnten wir es kaum erwarten, die Gegend zu erkunden.
Eine neue Überraschung erwartete uns: in der Zwischenzeit war ein kurzer Sommerregen herunter gerauscht und hatte uns einen wunderschönen Regenbogen geschenkt.
Das nahegelegene Dorf Voivodeni zog uns magisch an. Es war genauso eine Oase des Friedens wie das Kloster.
Voller Stolz zeigten uns die Bewohner ihre 500 Jahre alte Kirche.
Hunderte Jahre alte Heiligen blickten wohlwollend auf uns herab.
Aber es wurde langsam Abend.
Und unser neues „Zuhause“ lud uns zur Ruhe ein.
Am nächsten Morgen ging es dann an die Arbeit. Wir waren 2 Gruppen, Erwachsene aus ganz Rumänien und eine Kindergruppe aus dem Dorf und Umgebung.
Die Kinder arbeiteten mit einer ungeahnten Hingabe, selbst die Kleinsten schienen zu begreifen, dass dies kein Spiel, sondern eine Art Gebet ist.
Aber da ja der Sommer doch seine Rechte verlangt, wurde in den Pausen im Wald herumgetollt und einige von uns nutzten die Zeit um noch etwas dazuzulernen!
Und so vergingen die Tage…….
Unsere Ikonen mit mehr oder weniger Talent, aber dafür mit umso mehr Liebe gemalt, reihten sich aneinander.
Da wir so fleißig gewesen waren, hatte uns der Abt zum Abschied ein Lagerfeuer genehmigt!
Man übt sich in Geduld bis es finster wird…..
Wer sagt denn, dass man im Kloster keinen Spaß haben kann?
Gute Nacht!
Unsere Arbeiten wurden dem Kloster gespendet. Hoffentlich erfreuen sich viele Leute daran.