Eisenbahn­museen und Denkmal­lokomotiven

Schon oft ist hier über Schmal­spur­dampf­lo­ko­mo­ti­ven be­rich­tet wor­den. Nach wie vor wer­den da­mit die Tou­ris­ten­zü­ge auf den Wald­ei­sen­bah­nen Mol­do­vi­ța und Vi­șeu de Sus be­för­dert. Frü­her wa­ren auch zahl­rei­che in­te­res­san­te nor­mal­spu­ri­ge Dampf­loks auf den Stre­cken der Ru­mä­ni­schen Staats­bahn CFR (Căi­le Fe­ra­te Ro­mâ­ne) un­ter­wegs.

Bereits Anfang der 1980er Jah­re hat es in Ru­mä­ni­en kaum noch re­gu­lä­re Per­so­nen- und Gü­ter­zü­ge mit Dampf­trak­ti­on ge­ge­ben. Trotz­dem wa­ren et­li­che Ma­schi­nen der Bau­rei­hen 50.100 (di­rekt oder ge­braucht be­schaff­te preu­ßi­sche G10 bzw. ru­mä­ni­sche Nach­bau­ten), 150.000 (ru­mä­ni­scher Nach­bau der Bau­rei­he 50 der Deut­schen Reichs­bahn), 150.1000 (Kriegs­lok der Bau­rei­he 52 der Deut­schen Reichs­bahn) und 230.000 (di­rekt oder ge­braucht be­schaff­te preu­ßi­sche P8 bzw. ru­mä­ni­sche Nach­bau­ten) be­triebs­be­reit.

Auf vielen grö­ße­ren Bahn­hö­fen ran­gier­ten wei­ter­hin Dampf­loks und Ein­sät­ze vor Bau­zü­gen hat es auch häu­fig ge­ge­ben. Da­rü­ber hi­naus wa­ren in den meis­ten Be­triebs­wer­ken und auf aus­ge­wähl­ten Bahn­hö­fen zahl­rei­che Ma­schi­nen als stra­te­gi­sche Re­ser­ve ab­ge­stellt.

Sämtliche Loks hat­ten Öl­zu­satz­feu­e­rung. We­gen schlech­ter Brenn­ei­gen­schaf­ten war die in Ru­mä­nien ge­för­der­te Stein­koh­le nur ein­ge­schränkt zur Be­feu­e­rung von Dampf­lo­ko­mo­ti­ven ge­eig­net. Des­halb wur­den Koh­le und Öl ge­mischt ver­brannt, wo­bei das Öl dann wie ein Brand­be­schleu­ni­ger wirk­te. Wenn aus­nahms­wei­se kein Öl ver­füg­bar war, ist teil­wei­se Holz zur Feu­er­ent­fa­chung ver­wendet worden.

Nach 1990 waren nur noch sehr we­ni­ge 50.100 in Be­trieb. Als letz­te CFR-Dampf­lok ran­gier­te die 50.852 bis 1994 im Grenz­bahn­hof Hal­meu (nörd­lich von Sa­tu Ma­re). 1997 hal­fen we­gen aku­ter Kraft­stoff­knapp­heit noch ein­mal kurz­zei­tig 50.100 im Ran­gier­dienst aus. Un­ge­fähr zur sel­ben Zeit wur­de auch mit der Ver­schrot­tung der vie­len ab­ge­stell­ten Dampf­lo­ko­mo­ti­ven be­gonnen.

Die allerletzte ak­ti­ve Staats­bahn­ma­schi­ne war je­doch die an das Mö­bel­werk Co­vas­na ver­kauf­te Ten­der­lok 131.059. Erst En­de der 1990er Jah­re ist die als Werk­lok ge­nutz­te Ma­schi­ne aus­ge­mus­tert wor­den. Au­ßer­dem wur­de in Co­vas­na im Sä­ge­werk die bei Bor­sig in Ber­lin ge­bau­te N3-404 bis zur Jahr­tau­send­wen­de im Ver­schub ver­wen­det. Auch ei­ni­ge der von 1952 bis 1961 in Re­și­ța her­ge­stell­ten In­dus­trie­bahn­dampf­loks fuh­ren ver­hält­nis­mä­ßig lan­ge. Das letz­te Exem­plar wur­de bis Mit­te der 1990er Jah­re im Sä­ge­werk in Vi­șeu de Sus ein­ge­setzt. Die­se Lok ran­gier­te nicht nur auf dem Werks­ge­län­de, son­dern be­för­der­te auch Über­ga­be­zü­ge auf der zum CFR-Bahn­hof füh­ren­den An­schluss­bahn.

Ab 1995 versuchte die CFR mit Dampf­son­der­zü­gen Geld zu ver­die­nen. Zu Stre­cken­ju­bi­lä­en und ähn­li­chen An­läs­sen wur­den No­stal­gie­fahr­ten für das ein­hei­mi­sche Pu­bli­kum an­ge­bo­ten. Deut­lich hö­he­ren Ge­winn soll­ten aber mehr­tä­gi­ge Rund­fahr­ten für zah­lungs­kräf­ti­ge Rei­se­grup­pen aus dem Aus­land bringen.

Für diese Zwe­cke wur­den so­gar Ver­tre­ter der schon län­ger aus­ge­schie­de­nen Bau­rei­hen 50.000 (in Ös­ter­reich ge­bau­te Gü­ter­zug­lok, wie ös­ter­rei­chi­sche Rei­he 80), 140.100 (in den USA ge­bau­te Gü­ter­zug­lok), 142.000 (wie ös­ter­rei­chi­sche Rei­he 214) und 2200/231.000 (in Deut­schland ge­bau­te Vier­zy­lin­der-Schnell­zug­lok) be­triebs­fä­hig auf­ge­ar­bei­tet. An ver­schie­de­nen Stand­or­ten stan­den nun Dampf­loks für Nos­tal­gie­zü­ge be­reit. Es han­del­te sich um fol­gen­de Fahr­zeu­ge, wo­bei nicht al­le da­von zeit­gleich ein­satz­be­reit waren:

Sehr oft ver­kehr­ten Dampf­zü­ge auf den von Si­biu aus­ge­hen­den Stre­cken. Die 50.065 wur­de re­la­tiv häu­fig zwi­schen Ora­vi­ța und Ani­na ein­ge­setzt. Auf der 1863 er­öff­ne­ten Ge­birgs­bahn ist die Rei­he 50.000 bis An­fang der 1980er Jah­re plan­mä­ßig ge­fah­ren. Mehr­fach wa­ren auch Son­der­zü­ge zwi­schen Cluj-Na­po­ca und Ora­dea un­ter­wegs. Die durch das ein­drucks­vol­le Tal des Cri­șul Re­pe­de ver­lau­fen­de Haupt­bahn ist bei Bahn­fo­to­gra­fen aus­ge­spro­chen be­liebt. Vie­le der mehr­tä­gi­gen Ver­an­stal­tun­gen für west­eu­ro­pä­ische Dampf­lok­freun­de be­in­hal­te­ten auch ei­ne Be­fah­rung der Li­nie von Sal­va über Vi­șeu de Jos nach Si­ghe­tu Mar­ma­ției. Die erst 1949 fer­tig­ge­stell­te Teil­stre­cke zwi­schen Sal­va und Vi­șeu de Jos führt über ei­nen Sei­ten­kamm der Ost­kar­pa­ten und hat meh­re­re ho­he Via­duk­te so­wie ei­nen 2388 m lan­gen Schei­tel­tun­nel. Der Ab­schnitt zwi­schen Va­lea Vi­șeu­lui und Si­ghe­tu Mar­ma­ției ist vier­schie­nig (Breit- und Nor­mal­spur) und wur­de zum da­ma­li­gen Zeit­punkt auch von uk­ra­ini­schen Breit­spur­zü­gen ge­nutzt. 1999 kam es hier bei ei­ner Fo­to­ver­an­stal­tung zu ei­ner Be­geg­nung zwi­schen der CFR-Nor­mal­spur­dampf­lok 50.681 und der uk­ra­ini­sche Breit­spur­dampf­lok SO17-4371.

Leider waren die­se Son­der­fahr­ten nicht kos­ten­de­ckend und schon nach ei­ni­gen Jah­ren fan­den an den Dampf­lo­ko­mo­ti­ven kei­ne Haupt­un­ter­su­chun­gen mehr statt. Nach Ab­lauf der Un­ter­su­chungs­fris­ten wur­den sämt­li­che Ma­schi­nen dau­er­haft ab­ge­stellt. Die 230.516 konn­te als letz­te be­triebs­be­rei­te Lok bis 2012 zu be­son­de­ren An­läs­sen im Ein­satz er­lebt wer­den. Al­ler­dings hat­te sich der tech­ni­sche Zu­stand der Ma­schi­ne der­art ver­schlech­tert, dass nur zu­sam­men mit ei­ner Die­sel­lok Zü­ge be­för­dert wer­den konnten.

2014 wurde zum 75jäh­ri­gen Be­ste­hen des Ei­sen­bahn­mu­se­ums in Bu­cu­rești die 1869 ge­bau­te Dampf­lok 43 „Că­lu­gă­reni“ letzt­ma­lig in Be­trieb ge­nom­men. An meh­re­ren Ta­gen be­spann­te die Lok Son­der­zü­ge in­ner­halb der ru­mä­ni­schen Haupt­stadt. Im sel­ben Jahr konn­te im Aus­bes­se­rungs­werk Cluj-Na­po­ca die Auf­ar­bei­tung der vom Sä­ge­werk Co­vas­na stam­men­den N2-302 ab­ge­schlos­sen wer­den. Da­nach wur­den mit der ehe­ma­li­gen Werk­lok ei­ni­ge Nos­tal­gie­fahr­ten zwi­schen Al­ba Iu­lia und Zlat­na durch­ge­führt. Ein­satz­be­rei­te Nor­mal­spur­dampf­loks gibt es heu­te nicht mehr. Le­dig­lich in Mu­seen oder auf man­chen Bahn­hö­fen wer­den ei­ni­ge der Nach­welt er­halten.

Das am Nordbahnhof ge­le­ge­ne Mu­se­um der CFR hat Mitt­woch bis Sonn­tag von 10 bis 16 Uhr ge­öff­net. Ori­gi­nal­fahr­zeu­ge sind nicht vor­han­den. Da­für gibt es vie­le Mo­del­le, ei­ne gro­ße Mo­dell­ei­sen­bahn­an­la­ge und an­de­re Ex­po­na­te. Vor dem Mu­se­um wer­den den Be­su­chern oft tem­po­rär aus­ge­stell­te Dampf­loks prä­sen­tiert.

In der Industrie­stadt in Nord­west­ru­mä­ni­en wur­den von 1872 bis 1898 neun Dampf­loks für Werk­bah­nen in der nä­he­ren Um­ge­bung ge­baut. Die Se­rien­fer­ti­gung be­gann da­ge­gen erst in den 1920er Jah­ren. In Re­și­ța sind bis 1964 für Bahn­ver­wal­tun­gen im In- und Aus­land ins­ge­samt 1461 Dampf­lo­ko­mo­ti­ven her­ge­stellt wor­den. Das im Stadt­zen­trum ge­le­ge­ne Frei­licht­mu­seum wur­de 1972 er­öff­net. Auf dem frei zu­gäng­li­chen Ge­län­de ste­hen ins­ge­samt 16 nor­mal- und schmal­spu­ri­ge Dampf­lo­ko­mo­ti­ven. So­gar die „Re­sicza-2“ (Spur­wei­te: 748 mm, ers­te in Re­și­ța ge­fer­tig­te Lok) von 1872 kann dort be­sich­tigt werden.

In den 1990er Jah­ren wur­den zahl­rei­che his­to­risch wert­vol­le Re­gel- und Schmal­spur­dampf­loks nach Si­biu ge­bracht. Die meis­ten Ma­schi­nen so­wie ein Dampf­kran und eine Schnee­schleu­der er­hiel­ten zu­vor ei­ne op­ti­sche Auf­ar­bei­tung und wur­den an der Dreh­schei­be des Bahn­be­triebs­wer­kes auf­ge­stellt. Für die 1994 er­öff­ne­te An­la­ge scheint heu­te nie­mand mehr ver­ant­wort­lich zu sein. Im Lau­fe der Jah­re hat die Wit­te­rung sämt­li­chen Fahr­zeu­gen stark zu­ge­setzt. Wei­te­re Dampf­loks ste­hen im nicht öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Be­reich des Be­triebs­wer­kes. Ei­ni­ge Ex­po­na­te wur­den in­zwi­schen nach Dej ab­ge­ge­ben und dort wie­der in ei­nen ein­wand­frei­en Zu­stand ver­setzt.

Direkt am Rangier­bahn­hof Dej Triaj be­fin­det sich ein Fahr­zeug­werk von CFR Mar­fă. In dem ein­ge­zäun­ten Be­triebs­ge­län­de wer­den ne­ben Ver­tre­tern der Dampf­trak­tion fol­gen­de Fahr­zeu­ge mu­seal er­halten:

Das Museum hat nur zu be­son­de­ren An­läs­sen ge­öff­net. Wer sich die Fahr­zeu­ge aus der Nä­he an­se­hen möch­te, soll­te beim Pfört­ner nach­fra­gen, ob even­tu­ell kurz­fris­tig ei­ne Be­sich­ti­gung mög­lich ist. Au­ßer­dem führt über das ge­sam­te Are­al ei­ne Fuß­gän­ger­brü­cke, von der man ei­nen gu­ten Blick auf die meis­ten Mu­se­ums­fahr­zeu­ge hat.

Mitte der 1990er Jah­re be­gann die CFR im gro­ßen Stil mit der Ver­schrot­tung der ab­ge­stell­ten Dampf­lo­ko­mo­ti­ven. Ei­ni­ge Ma­schi­nen konn­ten an west­eu­ro­pä­ische Mu­seen bzw. Mu­se­ums­bah­nen ver­kauft wer­den. Man­che da­von sind vor dem Ab­trans­port im Aus­bes­se­rungs­werk in Cluj-Na­po­ca auf­ge­ar­bei­tet wor­den. Wei­te­re Dampf­loks ha­ben lo­ka­le Ini­tia­ti­ven vor der Ver­schrot­tung ge­ret­tet und die­se als Denk­mal an Bahn­hö­fen oder in Be­triebs­wer­ken auf­ge­stellt. Al­ler­dings mach­ten sich an den Fahr­zeu­gen häu­fig Me­tall­die­be zu schaf­fen und ent­wen­de­ten Lok­schil­der, Stan­gen und an­de­re Bau­tei­le. Zur­zeit sind fol­gen­de Lo­ko­mo­ti­ven in­ner­halb oder vor den Bahn­hö­fen öf­fent­lich zu­gänglich:

In manchen Betriebs­wer­ken und Werk­stät­ten der CFR exis­tie­ren wei­te­re Denk­mal­loks so­wie ab­ge­stell­te Ma­schi­nen. Au­ße­rdem gibt es ei­ni­ge roll­fä­hi­ge Ex­po­na­te, die ge­le­gent­lich auf Aus­stel­lun­gen prä­sen­tiert wer­den. Ei­ne voll­stän­di­ge Lis­te über al­le noch vor­han­de­nen Nor­mal­spur­dampf­lo­ko­mo­ti­ven ist in der Zeit­schrift Fern­ex­press Aus­ga­be IV/2022 ver­öf­fent­licht. Die­ses Ru­mä­nien-Son­der­heft mit Bei­trä­gen über den ak­tu­el­len Bahn­be­trieb, den Ge­birgs­ba­hnen über den Kar­pa­ten­kamm so­wie In­for­ma­tio­nen zu den Schmal­spur­bah­nen und -fahr­zeu­gen ist noch er­hält­lich und kann HIER be­stellt werden.

Die 40.006 ist an­schlie­ßend wie­der in­stand ge­setzt wor­den und kommt seit 2015 un­ter ih­rer ori­gi­na­len MÁV-Num­mer TIVc 4296 im Nos­tal­gie­ver­kehr auf der Zahn­rad­bahn Ti­so­vec - Poh­rons­ká Pol­ho­ra zum Ein­satz. Am 3.9.2015 konn­te in Ti­so­vec die Lok bei der Zug­be­reit­stel­lung fo­to­gra­fiert wer­den. An die­sem Tag ver­kehr­ten meh­re­re Tou­ris­ten­zü­ge zwi­schen Ti­so­vec und dem Schei­tel­bahn­hof Zbojs­ká. Im Mo­ment wird an der Zahn­rad­lok ei­ne Haupt­un­ter­su­chung durch­ge­führt, so­dass vo­rü­ber­ge­hend kei­ne Fahr­ten statt­fin­den kön­nen. Wenn die Ma­schi­ne wie­der be­triebs­be­reit ist, wer­den HIER die Ter­mi­ne der nächs­ten Dampf­zü­ge be­kannt ge­geben.