Es ist einer dieser wundersamen Spätherbsttage, wo das Sonnenlicht wie durch ein Honigglas gefiltert scheint, wo selbst Mutter Natur nur selbstzufrieden Herbstblätter bunt anmalt, die Luft nach reifen Trauben riecht, Hunde und Katzen faul alle Viere von sich strecken.....
Das Dorfleben steht still.Das Holz ist kleingehackt, die Einmachgläser in der Speisekammer, gut gefüllt.
Mein Mann und ich, frischgebackene Rentner (zwei alte Uhus 🙂) beraten: „Was tun? Nichtstun? Oder Ausflug?”
Keine Frage, NIU (so heisst unser Auto) wird uns irgendwo hinfahren. In Richtung Brad, diesmal. Die Straße ist gut erhalten, was für Rumänien ja leider nicht selbstverständlich ist. Also kann man auch die Landschaft genießen... Fahrer aber bitte nach vorn gucken 🙂. Eine Stunde vergeht wie im Flug.
Wir gucken nach interessanten Wegweisern und lassen uns überraschen. Da ist schon einer!
Doch lieber nach rechts... Aus mit samtglatter Straße, es wird holprig. Aber das macht gar nichts, langsam fahren, umso besser kann man die Gegend erkunden!
Wir fahren durch ein idyllisches Dorf, einziges Leben scheint ein altes Mütterchen zu sein, das am Tor zu warten scheint... Worauf? Auf uns?
Wir fragen ob es weiter geht. Sie scheint sich zu freuen, erzählt bereitwillig über eine 400 Jahre alte Kirche im Nachbarsdorf und über eine heilsame Quelle weiter weg.
Die Legende dazu erählt sie auch gleich mit: Man sagt, ein Schafhirte, dessen Herde erkrankt war, war zu gutherzig, um sie zu töten und hat sie im Wald den Wölfen überlassen. Hmm...
Kurz und gut, nach einer Weile fanden sich die Schafe putzmunter vor der Haustür wieder ein. So wurde die wundersame Wirkung der Quelle entdeckt.
Zum Abschied kriegen wir neben Gottessegen noch ein paar Äpfel geschenkt.
Und schon sieht man den Kirchturm.
Etwas mühsam, aber es lohnt sich allemal!
Ist das schön!!! Soviel Frieden!!!
Ein Schmuckstück! 400 Jahre alt, liebevoll restauriert.
Und weiter gehts. Die Wirtschaften liegen immer weiter voneinander entfernt.
Irgendwann geht auch der Asphaltweg zu Ende. Aber unsere NIU ist das gewohnt, protestiert gar nicht. Ist genauso neugierig wie wir. 🙂
Das Tal wird enger, der Wald dichter, geheimnisvoller.
Fabelwesen, die bei unserem Anblick leise flüsternd erstarren.
Und da ist sie!!! Unter den Schutz des Allmächtigen gestellt, lädt zum friedlichen Verweilen ein!
Wir trinken das kalte erfrischende Nass, fühlen uns augenblicklich gesünder und ganz gaaanz jung!!!
Stille ist zum Genießen da, aber irgendwann muss man ja dann doch zurück...
Auf dem Rückweg begegnen wir dann noch den nächsten Patienten. Sehn doch kerngesund aus, oder?