Traditionelle rumänische Käse­sorten


von Marcela, Iulia und Gudrun

Käse
Teller mit Essen
Wie schön sind die Bummel über die rumänischen Wochenmärkte.
Wer liebt das nicht
das bunte Gemüse,
die verschiedenen Gerüche,
die flotten Verkäufer vor ihrer bunten Pracht.
Käseverkäuferin
Marktstand
Man schlendert ein bisschen rum,
kostet hier und da und kauft ein paar Kleinigkeiten.
Marktverkäuferin
Zum Schluss geht es in die Käsehalle.
Hier herrscht eine besondere Atmosphäre,
es ist kühl, dolle hygienisch und insgesamt sehr weiß.
Käse
Käsestand
Für uns sieht es dort auf den ers­ten Blick nicht nach Viel­falt aus. Wei­ßer Kä­se, gräu­li­cher Kä­se und viel­leicht noch et­was ge­räu­cher­ter Käse.
Käsestand
Doch so einfach ist das mit dem Kä­se, der di­rekt von den Bau­ern her­ge­stellt wird und da­mit zwangs­läu­fig Bio-Kä­se ist, nicht. Der Kä­se un­ter­schei­det sich in der Her­stel­lung und der Milch, er schmeckt und riecht anders.
Mensch mit Käse
Käseverkäufer
Ich wollte nun der Sa­che mal auf den Grund ge­hen und ha­be mei­ne Freun­din­nen Iu­lia und Mar­ce­la aus Târ­go­viște ge­be­ten, uns für die­sen Ka­len­der­bei­trag AL­LES über den ru­mä­ni­schen Kä­se zu er­zählen.
Käseverkäuferin
Rumänischer Kä­se, sei­ne tra­di­tio­nel­le Her­stel­lung, sein Aus­se­hen, sein Ge­schmack und sei­ne Ver­wendung
Die köstlichsten ru­mä­ni­schen Kä­se­sor­ten wer­den aus Frisch­kä­se her­ge­stellt, der aus Kuh- oder Schafs­milch ge­won­nen wird.
Frischkäse (als Basis) - wie er tra­di­tio­nell her­ge­stellt wird:
Käse im Netz
Quark wird aus der Mol­ke ge­won­nen, die nach der Ge­rin­nung des Frisch­kä­ses üb­rig bleibt.
Der Frischkäse, ei­ner der le­ckers­ten ru­mä­ni­schen Kä­se­sor­ten, ent­steht durch das Ko­chen von Kuh-, Schafs- oder Zie­gen­milch zu­sam­men mit ei­nem Ge­rin­nungs­mit­tel, sei es na­tür­li­chem oder syn­the­ti­schem Lab. Nach­dem der Frisch­kä­se sich ge­bil­det hat, wird er in ein Kä­se­tuch ge­presst und aus­ge­drückt, um die ge­sam­te Mol­ke ab­trop­fen zu lassen.
Natürliches Lab wird durch die Fer­men­ta­tion von Schafs­där­men mit Was­ser, Salz und Es­sig ge­won­nen. Die­ses Lab hat die Ei­gen­schaft, das Milch­ei­weiß ge­rin­nen zu las­sen. Aus sü­ßem und fet­tem Frisch­kä­se (in Ru­mä­nien wer­den al­le Kä­se­sor­ten, die nicht sal­zig sind, als "dul­ce" - süß - be­zeich­net, auch wenn sie nicht süß sind) wer­den auch an­de­re be­lieb­te ru­mä­ni­sche Kä­se­sor­ten wie Caș­ca­val, Caș­ca­veau, Te­le­meau oder Brân­ză de Bur­duf her­ge­stellt.
Cașcaval - Käse, der fet­tes­te der be­lieb­tes­ten ru­mä­ni­schen Kä­se­sorten
Kuh neben Käse
Er wird aus Frisch­käse her­ge­stellt, der aus Kuh- oder Schafs­milch ge­won­nen wird. Caș­ca­val ist ein har­ter, fet­ter, gelb ge­färb­ter Kä­se, der mit zu­neh­men­der Rei­fung här­ter wird. Der Kä­se wird ge­sal­zen und reift zwi­schen 6 und 60 Ta­gen. Je bes­ser er ge­reift ist, des­to in­ten­si­ver und ge­schätz­ter wird sein Ge­schmack und sei­ne Far­be wird dunk­ler und gelber.
Cașcaveau - Käse, der am bes­ten ge­räu­chert ist
Käse neben Topf
Es handelt sich um ei­ne Kä­se­sor­te, die dem Caș­ca­val äh­nelt, je­doch ei­ne wei­che­re Kon­sis­tenz auf­weist. Caș­ca­veau wird aus Frisch­kä­se her­ge­stellt, aber er wird nicht zur Gä­rung ge­bracht. Statt­des­sen wird er auf ei­nem Holz­rost ab­ge­tropft und dann in ko­chen­des Was­ser ge­legt, um ihn leich­ter for­men zu kön­nen. Nach­dem der Frisch­kä­se gut auf­ge­weicht ist, wird er in Holz­for­men ge­ge­ben, ge­räu­chert und ge­sal­zen, man lässt ihn rei­fen und er­hält da­durch ei­ne dich­te und fet­ti­ge Kon­sistenz.
Kräuter
Telemeaua, der sal­zigs­te und här­tes­te Käse
Schaf und Reibe
Dieser Käse wird aus gut ge­sal­ze­nem Frisch­kä­se her­ge­stellt, der in Salz­la­ke ein­ge­legt wird, um ei­ne kräf­ti­ge­re Kon­sis­tenz zu er­hal­ten. Die gut durch­läs­si­ge Mol­ke här­tet nach und nach aus und er­hält da­mit ei­ne här­te­re Kon­sis­tenz, wel­che sich her­vor­ra­gend zum Rei­ben für ver­schie­de­ne Fül­lun­gen oder als köst­li­che Bei­la­ge zu Brat­kar­tof­feln oder Sa­la­ten eignet.
Käse auf Teller
Käse auf Teller
Brânză de Burduf - Balg­kä­se, her­vor­ra­gend in Tan­nen­rinde
Käse und Rinde
Dieser cremige, sal­zi­ge Kä­se, der et­was kom­pak­ter als But­ter ist, wird aus stark ge­sal­ze­nem Frisch­kä­se ge­won­nen, der fast 10 Ta­ge lang fer­men­tiert wird. Der Kä­se er­hält ei­nen schär­fe­ren, sal­zi­gen und et­was säu­er­li­chen Ge­schmack.
Er wird im Fleisch­wolf zer­klei­nert, ge­sal­zen, ge­kne­tet und dann in be­son­de­re Be­hält­nis­se aus Tan­nen­rin­de ge­füllt. Balg­kä­se kann nach ei­ni­gen Wo­chen oder nach ei­nem hal­ben Jahr ver­zehrt wer­den und er­hält in die­ser Zeit ei­ne deut­lich bes­se­re Kon­sis­tenz und ei­nen un­ver­wech­sel­ba­ren Ge­schmack.
Urda - Quark, lecker und gesund
Käse
Urda ist ein cre­mi­ger, gra­nu­lier­ter Kä­se, der durch das Ko­chen von Schafs- oder Kuh­mol­ke ge­won­nen wird, nach­dem der Frisch­kä­se be­reits ent­fernt wur­de. Quark wird aus Mol­ken­pro­te­inen her­ge­stellt, die durch das Ko­chen all­mäh­lich ge­rinnen.
Urda-Quark ist weniger fet­tig als Frisch­kä­se und hat ei­ne krü­me­li­ge Kon­sis­tenz. Er ist ei­ner der bes­ten und ge­sün­des­ten ru­mä­ni­schen Kä­se­sor­ten und wird auch für Men­schen mit Cho­les­te­rin­pro­ble­men emp­foh­len. Er wird in ver­schie­de­nen Fül­lun­gen für leich­te Vor­spei­sen ver­wen­det, mit Ge­mü­se, Salz, Pfef­fer und Kno­blauch.
Hüttenkäse, hervor­ra­gend für Ku­chen und Tor­ten
Käsetorte mit Kerzen
Es handelt sich um ei­nen cre­mi­gen, kör­ni­gen Kä­se, der aus Voll­milch oder teil­ent­rahm­ter Milch von Kü­hen ge­won­nen wird. Frisch­kä­se ent­steht, nach­dem die Milch "auf­ge­fan­gen" wur­de und in­ner­halb we­ni­ger Ta­ge von selbst ge­rinnt. Nach­dem sich die Kä­se­per­len ge­bil­det ha­ben, wer­den sie mit dem Schaum auf­ge­fan­gen, in ein Kä­se­tuch ge­legt und ei­ni­ge Ta­ge ab­trop­fen ge­las­sen. Fri­scher Hüt­ten­kä­se kann fet­tig und sal­zig oder süß, und fett­arm sein.
Er hat einen cre­mig-säu­er­li­chen Ge­schmack und kann für ver­schie­de­nen Fül­lun­gen in Ku­chen, Pas­te­ten und Brö­tchen ver­wen­det wer­den. Kom­bi­niert wer­den kann er mit ver­schie­de­nen Ge­wür­zen und Ge­mü­se und passt gut zu Po­len­ta oder gra­ti­nier­ten Kar­tof­feln.
gedeckter Tisch
So und nun ran an den Kä­se und beim nächs­ten Be­such der Kä­se­hal­le fragt und kos­tet Euch ein­fach mal durch. Das Ba­sis­wis­sen habt ihr ja jetzt.
Herzlichst Marcela, Iulia und Gudrun
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