Bukarest 2009


Eindrücke und Fotos von Rita Soschniok

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… was gibt es da zu sa­gen? Für mich ist Bu­ka­rest Le­ben in Parks, wun­der­schö­ne Ge­bäu­de, hüb­sche Men­schen, ei­lend in der Stadt, un­ge­zwun­gen und fröh­lich in den Grün­an­la­gen, freund­lich und auf­ge­schlos­sen… Go­go­si, le­cke­res Ge­bäck, Mici, Son­ne. Ich den­ke an Kunst­wer­ke aus Buchs­baum, Spring­brun­nen, Ka­bel­ge­wirr an den Licht­mas­ten, rie­si­ge di­gi­ta­le Wer­be­trä­ger an den Haus­wän­den und ver­schnör­kel­te Vor­dä­cher über den Ein­gangs­tü­ren…
Wo soll ich da anfangen?
Wir besuchten Bukarest im Mai 2009. Die Fahrt vom Flug­ha­fen in die Stadt war schon ein Er­leb­nis für sich. Völ­lig un­kom­pli­ziert, aber vor­bei am Tri­umph­bo­gen, ent­lang der Sie­ges­stra­ße, dem Cis­mi­giu-Park, dem Dorf­mu­se­um, mul­ti­kul­tu­rel­len Vil­len in süd­län­di­schem Flair. Noch am An­rei­se­tag er­ober­ten wir zu Fuß die Stadt, ei­gent­lich um zu schau­en, was wir am nächs­ten Tag an­se­hen woll­ten. Schon da er­la­gen wir dem Zau­ber der be­leuch­te­ten Stadt in der mil­den war­men Nacht. Die Ge­bäu­de wa­ren be­leuch­tet, über­all ge­müt­li­che Bars und Re­stau­rants, la­chen­de Men­schen und in die Lü­cken zwi­schen den ho­hen al­ten Häu­sern drück­ten sich be­zau­bern­de klei­ne Kir­chen. Be­son­ders das Atha­neum zog uns in sei­nen Bann und wir be­schlos­sen, ein Kon­zert zu be­su­chen, um es von in­nen be­wun­dern zu kön­nen.
Stadtansichten
Wir blieben das ganze Wo­chen­en­de, er­hol­ten uns im He­ras­trau­park, in dem Fa­mi­lien im Sonn­tags­staat fla­nier­ten, al­te Män­ner in Grup­pen Back­gam­mon spiel­ten.
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Wir fuhren Riesenrad und über­schau­ten die Stadt, aßen Scho­ko­pop­korn und be­wun­der­ten die ge­pfleg­ten An­la­gen, Spring­brun­nen und Buchs­baum­krea­tio­nen vor dem Hin­ter­grund der Stadt­ku­lisse.
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Dort konnten wir uns im Dorf­mu­seum in das ein­fa­che Le­ben und die Ar­chi­tek­tur an­de­rer Re­gio­nen ver­setzen.
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Man vergisst beinahe die Nä­he der Groß­stadt, die mit Ih­ren brei­ten, vol­len Stra­ßen, Am­peln, Ge­schäfts­vier­teln und Pracht­bau­ten kras­se Ge­gen­sät­ze bie­tet. Die Men­schen ei­len schick an­ge­zo­gen durch die Stra­ßen, ge­hen ih­ren Ge­schäf­ten nach. Es gibt Ein­kaufs­zent­ren, Wer­be­ta­feln, Ka­bel­ge­wirr an den Lam­pen­mas­ten. Auf den Stra­ßen wird an Stän­den al­les ver­kauft, was man so brau­chen kann. Ei­ne freund­li­che Tep­pich­ver­käu­fe­rin hin­ter­ließ ei­nen nach­hal­ti­gen Ein­druck bei uns. Die Pracht­stra­ße Bou­le­vard dul Uni­rii wird kaum Ihres­glei­chen fin­den mit un­zäh­li­gen Spring­brun­nen, brei­ten Fuß­stra­ßen Blu­men­bee­ten und Al­lee­bäu­men. Aber kaum Le­ben. Das Atha­neum be­sticht durch sei­ne Ar­chi­tek­tur, auch in­nen ent­spricht es eh­er ei­nem Pa­last, als ei­nem Opern­haus. Ein Be­such lohnt sich un­be­dingt, selbst wenn sich dem Be­su­cher, so wie uns, die wah­re Mu­sik­kunst nicht er­schließt.
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Der Palast des Volkes hin­ge­gen, der zu 70 % leer steht und den Irr­sinn grö­ßen­wahn­sin­ni­ger Pro­jek­te dar­stellt bil­det nichts als ein Vor­führ- und Pres­tige­ob­jekt mit sei­nen ca. 200 m³ gro­ßen Sää­len aus Mar­mor, ed­len Höl­zern, Gold und an­de­ren Ver­zie­run­gen, die zu un­ter­schied­li­chen An­läs­sen wie Hoch­zei­ten, Kon­gres­sen… zu hor­ren­den Prei­sen ver­mie­tet wer­den.
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Interessanter sind die al­ten Ge­bäu­de, die durch mo­der­ne An­bau­ten, meist aus Glas, un­ter Er­hal­tung der Fas­sa­den er­hal­ten wer­den, die ent­zü­cken­den Über­da­chun­gen an den Haus­ein­gän­gen, Tü­ren mit kunst­vol­len Be­schlä­gen.
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Kurzum: Das Verschmel­zen von Al­tem und Neu­en, al­te präch­ti­ge Stein­ge­bäu­de ne­ben Glas­fas­sa­den, mo­der­ne Me­dien­tech­no­lo­gien ne­ben Alt­her­ge­brach­tem, mo­der­ne Com­pu­ter auf ur­al­ten Schreib­tischen mit Sta­peln von Pa­pieren.
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Hervorzuheben sind noch die pit­to­res­ken klei­nen Kir­chen, die man in en­gen Häu­ser­fluch­ten fin­den kann und die al­le be­lebt sind, reich ge­schmückt mit Gold und Ma­le­rei­en so­wie hei­li­gen Re­liq­ui­en. Die Gläu­bi­gen küs­sen all ih­re Hei­lig­tü­mer und wir wur­den in die rich­ti­ge (or­tho­do­xe) Art, sich zu be­kreu­zi­gen ein­ge­wie­sen, was uns nach­hal­tig in Er­in­ne­rung blei­ben wird. Wir durf­ten auch ei­ner Tau­fe bei­woh­nen, die in en­gem Fa­mi­lien­kreis ge­feiert wur­de, sehr fei­er­lich und in en­ger Ver­traut­heit tanz­te die Fa­mi­lie um den Tauf­stein zu dem wun­der­schö­nen so­no­ren Chor der Geist­li­chen.
Zu erwähnen sei nun noch der Cis­mi­giu­park. Dort tref­fen sich Stu­den­ten, pick­ni­cken auf den Ra­sen­flä­chen, Ver­lieb­te trei­ben in Boo­ten auf dem Was­ser oder Kin­der jag­ten Schlan­gen.
Alles in Allem eine beeindruckend Stadt, an die ich mich sehr gern zurück erinnere.
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