Der Kinderbauernhof Rusciori


von Joscha Eltrop mit Bildern von Joscha Eltrop, Hans-Ulrich Schwerendt und Thomas Beckmann

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Bilder
Hat man einmal die Mög­lich­keit in die Nä­he von Si­biu zu kom­men, so kann man auch gleich ei­nen klei­nen Ab­ste­cher nach Rus­ciori/Reuß­dörf­chen ma­chen. Zehn Ki­lo­me­ter vor der be­kann­ten Stadt der Sie­ben­bür­ger Sach­sen gibt es nicht nur die­ses idyl­li­sche Dörf­chen mit na­tür­lich ru­mä­ni­schem Dorf­charme zu se­hen. Nein, man hört auch fröh­li­che Kin­der­stim­men aus dem ehe­ma­li­gen Pfarr­haus, denn hier gibt es den Kin­der­bau­ern­hof. Der Kin­der­bau­ern­hof wur­de 1991 von Her­mi­ne Jin­ga-Roth ge­grün­det und war ur­sprüng­lich ein Fe­ri­en­zen­trum, in dem Stadt­kin­der aus Groß­städ­ten die Mög­lich­keit be­kom­men soll­ten, ein­mal das Dorf­le­ben ken­nen­zu­ler­nen: Schwei­ne schlach­ten, Kräu­ter sam­meln, Brot ba­cken oder ein­fach Na­tur ent­de­cken. Die Kin­der aus dem Dorf je­doch schau­ten im­mer wie­der durch die Schlit­ze zum Kin­der­bau­ern­hof he­rein, um zu se­hen was dort al­les pas­siert. So be­schloss Her­mi­ne ei­nes Ta­ges die­se Kin­der auch ein­zu­la­den und den Kin­der­bau­ern­hof auch zu ei­nem Kin­der­ta­ges­zen­trum um­zu­ge­stal­ten. Heu­te kom­men ca. 40 Kin­der der 1. – 4. Klas­sen nach der Schu­le hier­her. Sie be­kom­men Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung und sie ler­nen Deutsch und Eng­lisch von uns Frei­wil­li­gen. Wir sind hier 4 Frei­wil­li­ge - Jo­hann, Pe­ter, Kers­tin und Jo­scha – und wir ver­brin­gen un­ser Frei­wil­li­ges So­zia­les Jahr hier im Kin­der­bau­ern­hof, um mit und für die Kin­der die Ta­ge zu ge­stal­ten.
Am 24. Septem­ber mach­ten wir uns zu ei­nem rie­si­gen Feld von Herbst­zeit­lo­sen auf. Da­bei mal­ten wir in­ner­halb ei­nes Wett­be­wer­bes un­­se­re schö­ne Um­ge­bung
gemaltes Bild
Kinder auf Wiese
Herbstzeitlose … so weit das Auge reicht
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Am 26. Okto­ber wa­ren wir im länd­li­chen Dorf­museum.
Kinder
Kinder
Am gleichen Tag durften wir auch den zoo­lo­gi­schen Gar­ten be­suchen
Kinder
Kinder
Kinder
Kinder
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Dieses Weihnachten waren wir auch "in der Weih­nachts­bäckerei"
Kinder
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An diesem Tag haben wir Kek­se ge­ba­cken! Schau­en Sie nur zu: Es hat uns sol­chen Spaß ge­macht “zwi­schen Mehl und Milch ... ei­ne rie­sen­gro­ße Kle­cke­rei” und Keck­se­rei zu ver­an­stal­ten.
Kinder
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Gerade jetzt, wo die Tage kür­zer wer­den, mer­ken wir im­mer deut­li­cher, wie wich­tig es den Kin­dern ist, in das Ta­ges­zen­trum kom­men zu kön­nen. Ne­ben dem Wir­ken in der Ko­mmu­ne ist ins­be­son­de­re die so­zia­le und hy­gie­ni­sche Er­zie­hung so­wie die Ver­mitt­lung von Bil­dung, um über die­se dem Kreis­lauf der Aus­schlie­ßung zu ent­ge­hen, un­se­re Haupt­tä­tig­keit hier. Vie­len Kin­dern se­hen wir es an, und man­che äu­ßern es so­gar, wie viel es ih­nen be­deu­tet, hier mit den an­de­ren Kin­dern spie­len, sin­gen, bas­teln und vor al­lem ler­nen zu kön­nen, kommt der Groß­teil von ih­nen doch aus Fa­mi­lien mit ei­nem sehr nie­dri­gen kul­tu­rel­len Ni­veau und ho­her An­al­pha­be­ten­ra­te. Auch die fi­nan­ziel­le La­ge der El­tern ist an­ge­spannt. Vie­le müs­sen ih­re Kin­der den gan­zen Tag über al­lei­ne las­sen, um in der Stadt als Hilfs­ar­bei­ter zu ver­su­chen den nö­tigs­ten Le­bens­un­ter­halt zu ver­die­nen. Dass da­bei sel­ten et­was für Spiel­sa­chen oder gar ei­nen Zoo­be­such üb­rig bleibt, ist ver­ständ­lich. Und so er­le­ben wir je­den Tag, wie­viel Freu­de es den Kin­dern be­rei­tet, im Kin­der­bau­ern­hof mit den Spiel­ge­rä­ten zu to­ben oder sich mit Ge­sell­schafts­spie­len zu be­schäf­ti­gen. Da­zu freu­en sie sich ge­ra­de jetzt zur Ad­vents- und Weih­nachts­zeit über be­son­de­re Ak­tio­nen: Kek­se ba­cken, Leb­ku­chen­häus­chen bau­en, Fes­te mit Mu­sik und Tanz und na­tür­lich das Co­lin­de Sin­gen, bei dem die Kin­der von Haus zu Haus ge­hen und Weih­nachts­lie­der auf Ru­mä­nisch, Deutsch, Eng­lisch und Ro­mani, der Spra­che der Ro­ma, vor­tra­gen. Lei­der müs­sen wir je­doch auch im­mer wie­der er­le­ben, dass Kin­der nicht an die­sen Er­leb­nis­sen teil­ha­ben kön­nen. Sie blei­ben der Schu­le und dem Zen­trum fern, weil auf­grund ih­res kul­tu­rel­len Hin­ter­grun­des Bil­dung schlicht­weg als Zeit­ver­schwen­dung ab­ge­tan wird und sie so­mit für Ler­nen schwer zu mo­ti­vie­ren sind. Statt­des­sen hel­fen sie z.B. ih­ren El­tern bei der Ar­beit oder pas­sen auf jün­ge­re Ge­schwis­ter auf. So füh­len wir die lei­der im­mer noch aku­te Aus­gren­zung (teils Selbst-Aus­gren­zung) der Ro­ma, die oh­ne Hil­fe von au­ßen nicht in­te­griert wer­den. In sol­chen Mo­men­ten wird uns be­wusst, dass Um­stän­de, die sich über Jahr­hun­der­te ent­wi­ckelt ha­ben, nicht von ei­nem Tag auf den an­de­ren ge­än­dert wer­den kön­nen und dau­ern­de Auf­merk­sam­keit er­for­dern. Die Hil­fe muss über die­ses Weih­nachts­fest und un­ser Frei­wil­li­gen­jahr hi­naus­ge­hen. Da­für brau­chen wir Un­ter­stüt­zung um ge­mein­sam, Schritt für Schritt un­ser al­ler Zu­sam­men­le­ben ge­rech­ter zu ge­stal­ten und um hier lang­fris­tig et­was zu ver­än­dern. Das An­ge­bot für die Kin­der ist nicht selbst­ver­ständ­lich und wird größ­ten­teils aus Spen­den fi­nan­ziert. Da die Ins­ti­tu­tion kom­pakt, trans­pa­rent und ef­fi­zient auf­ge­baut ist, kön­nen Sie mit der Ge­wiss­heit le­ben, dass je­de Spen­de, gleich wel­cher Be­trag, un­mit­tel­bar den Kin­dern zu Gu­te kommt, oh­ne in bü­ro­kra­ti­schen Struk­tu­ren zu ver­si­ckern. Der Kin­der­bau­ern­hof braucht Ih­re Spen­de! Wir dan­ken Ih­nen im Na­men der Kin­der und un­se­rer Ins­ti­tu­tion.
Kinder
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weitere Informationen und Bilder gibt es hier:

www.tabara-rusciori.org

tel: +40269 259288, +40269 259262

e-mail: hermine.jinga_roth@gmx.net

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