Will eine rumänische Hausfrau ihrer Familie oder ihren Gästen etwas ganz besonders Gutes kochen, wird sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür entscheiden, einige der kleinen leckeren Kohlrouladen, auf rumänisch Sarmale, zu kredenzen. Im Gegensatz zu unserem Krautwickel, der ja ruhig groß und mächtig ausfallen kann und mit frischem Weißkohl zubereitet wird, werden die Sarmale mit sauer eingelegtem Kohl zubereitet und sollen möglichst klein sein. Warum das so ist? Bis vor kurzem glaubte ich der Legende, dass besonders kleine Sarmale ein Zeichen für eine besonders fleißige und geschickte Hausfrau sind. "Ach, nee" meinte lachend Andrea aus Gheobaia, als ich ihr diese These verkündete, "kleine Sarmale sind auch ein Zeichen für eine besonders sparsame Hausfrau, da man viel weniger Fleisch benötigt!"
Meine Sarmale, die ich seit 2 Jahren hier in Deutschland auch nur zu besonderen Gelegenheiten zubereite, sind mittelgroß, werden immer sehr gern gegessen und sind ein willkommenes Mitbringsel auf Partys.
Die wichtigste Zutat für die Sarmale ist das sauer eingelegte Kraut. Man kann es selber zubereiten (HIER eine Anleitung), in Läden für türkische Lebensmittel kaufen oder im Internet bestellen. Ich besorge mir das Kraut bei Lautarul im Internet.
Die weiteren Zutaten sind Hackfleisch, Reis, Zwiebeln, Salz und Pfeffer. Und für die Stimmung wahlweise eine flotte CD mit rumänischer Musik und/oder die Küchenweihnachtspyramide.
Das wichtigste Gewürz für den typischen Geschmack ist Bohnenkraut. Eigentlich habe ich es in winterharter Variante im Garten.
Dieses eine Mal muss es also leider fast ohne Bohnenkraut gehen! Das Hackfleisch ist nun mit den Zwiebeln, Reis, Salz und Pfeffer fleißig zu mischen und gut durchzukneten.
Anschließend sollte der Strunk großzügig aus dem Kohlkopf geschnitten werden und mit etwas Glück fallen die Blätter fast von allein auf den Teller.
Der Strunk und die harten Blattansätze schneide ich klein und verteile sie mit Rauchfleisch als Unterlage im Topf.
Alle Komponenten werden bereit gelegt!
Und dann geht´s los! Meine Wickeltechnik ist simpel und nicht besonders elegant, aber sie HÄLT!
Nun werden die Sarmale immer rund herum in den Topf gestapelt!
Oben drauf kommt noch etwas Speck und Tomatensaft - oder wie heute bei mir, geschälte Tomaten aus der Dose. Bis 2 Finger unter der oberen Sarmaleschicht wird Wasser aufgegossen und die Sarmale auf den Herd gestellt.
Nach einer Stunde sind sie fertig und können pur oder mit saurer Sahne und Dill serviert werden.