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Im Plastikpark


von Nina May

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ADZ, Samstag, 28. Mai 2011
mit einer Anmerkung und Fotos der Advents­kalender­redaktion
Eines der letzten Para­die­se für die im rest­li­chen Eu­ro­pa vom Aus­ster­ben be­droh­ten Plas­tik (kor­rek­ter Gat­tungs­na­me: Plas­ti­cus ar­ti­fi­cus) in frei­er Wild­bahn fin­det man in Ru­mä­ni­en. Die­ses wun­der­schö­ne Land zeich­net sich durch ei­ne un­er­schöpf­li­che Ar­ten­viel­falt an Plas­tiks aus, die sich hier er­folg­reich an völ­lig un­ter­schied­li­che Le­bens­räu­me an­ge­passt ha­ben.
Müll vor Berglandschaft
Rumänien soll des­we­gen mit Un­ter­stüt­zung des WWF (World Wild­was­te Fund) in Kür­ze zum Na­tio­nal­park er­klärt wer­den. Dann wird es end­lich streng ver­bo­ten sein, sich an ei­nem der ge­schütz­ten Plas­tiks an Grill­plät­zen, im Wald oder an Fluß­ufern zu ver­grei­fen. Doch die meis­ten ru­mä­ni­schen Bür­ger res­pek­tie­ren den Schutz die­ser be­lieb­ten Ge­schöp­fe schon jetzt. So traut sich kaum je­mand, ein Plas­tik un­er­laubt aus sei­nem Le­bens­raum in frei­er Na­tur zu ent­füh­ren.
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Da die Plastiks in Ru­mä­ni­en kei­ne bio­lo­gi­schen Fein­de be­sit­zen – im Ge­gen­satz zu Deutsch­land, wo ih­nen skru­pel­lo­se, geld­gie­ri­ge Pfand­sam­mler bru­tal zu­set­zen – ver­meh­ren sie sich hier von Jahr zu Jahr auf er­freu­lichs­te Wei­se. Auch die we­nig art­ge­rech­te Hal­tung der Plas­tiks in ver­schie­de­nen Con­tai­nern ist gott­lob in die­sem Land noch nicht sehr ver­brei­tet. Ein Plas­tik muss doch frei durch die Land­schaft flat­tern oder rol­len, an Äs­ten hän­gen und Fluß­läu­fe hi­nun­ter­glei­ten dür­fen!
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Letzteres zählt vor al­lem zu der Lieb­lings­be­schäf­ti­gun­gen der ver­brei­te­ten Spe­zies Plas­ti­cus fla­schius simp­lex, die sich dann ger­ne ge­sel­lig vor Stau­wer­ken ver­sam­melt, wäh­rend sich das art­ver­wand­te Plas­ti­cus fo­li­us mül­len­sis lie­ber an die Sträu­cher ent­lang des Ufers hef­tet.
Müll in Ästen am Fluss hängend
Auch die hohe Lebens­er­war­tung ei­nes Plas­tiks wird schnell da­zu bei­tra­gen, dass sich die be­droh­te Po­pu­la­tion er­ho­len und sei­nen neu­en Le­bens­raum bald flä­chen­de­ckend be­sie­deln kann. In fer­ner Zu­kunft wird Ru­mä­ni­en dann zu ei­ner be­lieb­ten Pil­ger­stät­te für Ar­chäo­lo­gen, die sich für die gut er­hal­te­nen Res­te die­ser Art si­cher in­te­res­sie­ren wer­den.
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Diesmal geht das sonst so oft kri­ti­sier­te Land ei­nen mu­ti­gen Al­lein­gang zum Schutz ei­ner be­droh­ten Gat­tung und er­füllt hier­mit ei­ne wich­ti­ge Vor­bild­funk­tion. Das muss man doch mal lo­bend er­wäh­nen!
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Anmerkung der Advents­kalender­redaktion (Hans und Gudrun)
Immer wieder haben wir auf un­se­ren Rei­sen fest­ge­stellt, dass die Ru­mä­nen ih­re Plas­tiks sehr zu schät­zen wis­sen und nicht nur an Flüs­sen und auf Berg­wie­sen in gro­ßen Mengen aus­stel­len, son­dern zu­neh­mend auch sehr lie­be­voll und mit be­wun­derns­wer­tem Ideen­reich­tum in ih­ren All­tag in­te­grie­ren. Und auch die Plas­tiks ge­ben al­les, um den Men­schen das Le­ben zu er­leich­tern und ver­schönern.
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Hier einige Beispiele:
Plastikflaschen im Beet
Liebevoll schmiegen sich Plastiks um die zarten frisch gesteckten Setz­linge um diese vor rauen Witterungs­einflüssen zu schützen.
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Plastikflaschen im Markt
Hier dienen Plastiks gemeinsam mit den Glasniks zur Aufbe­wahrung edler Speisen. Papier­tüten, Blech­kisten oder Holz­dosen würden hier versagen!
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Plastikflaschen im Markt
Hier wird das Plastik in den Mutter­boden ein­gebracht. Eine Maß­nahme
a.) der Vorrats­haltung
b.) der Sicherung von hoch­prozentigen Getränke­vorräten
(die Männer müssen lange suchen!!!!)
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Plastikflaschen im Markt
Plastiks haben schon manchem Durstigem - egal ob Wanderer, Enduro­fahrer oder einfach so mal Vorbei­kommenden - das Leben gerettet.
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