Auch im Jahr 2013 fuhr ich mit meinen Söhnen in unser geliebtes Rumänien. Nach Siebenbürgen mit seinen unverwechselbaren Kirchenburgen und seiner Landschaft im riesigen Karpatenbogen fuhren wir weiter nach Bukarest. Bei einer Stadtrundfahrt und einem zweitägigem Stadtaufenthalt lernten wir viel von Bukarest und seinem Umfeld kennen. Hier entschieden wir uns, das 300 Kilometer entfernte Donaudelta zu besuchen.
Wir waren schon so oft in Rumänien, aber bis zum Delta hatten wir es noch nie geschafft. Auf der A2 ging es hurtig bis Fetesti. Alles um uns war ein riesiges Sumpfgebiet. Dort überfuhren wir, parallel zur alten und neuen Eisenbahnbrücke die Bratul- Borcea, auch Brücke König Carol 1 einen Nebenarm der Donau. Mit ihren ca. 4000 Metern, eingeweiht 1890, eine tolle Ingenieur Leistung.
Dann noch 17 Kilometer und wir überquerten die Hauptdonau. Da war auf unserer Karte die Autobahn zu Ende. Wir waren aber sehr erstaunt, dass die Autobahn noch 50 Kilometer bis Cumpana südlich von Constanta ging. Endlich am Meer und Meerluft atmen.
Also zuerst eine Unterkunft suchen und dann ans Meer zum baden. Bei diesen übervollen Stränden machten wir uns wenig Hoffnung auf Erfolg. Aber man staune, schon an der zweiten Anfrage im Hotel Minerva in Constanta war ein Zweibettzimmer frei und eine Aufbettung auf drei Personen war kein Problem. Eine Klappliege und die passende Bettwäsche wurden schnell dazu gelegt.
Dann ging es ans Meer. Alles war übervoll. Links hinter uns eine Disco und rechts noch eine. Auch die Badegäste machten einen riesigen Lärm.
Aber wir hielten bis zum Abend durch, da die Sonne ihre wärmenden Strahlen endsendete und der Strand sich langsam leerte. Nach dem Abendbrot gingen wir lustig zurück ins Hotelzimmer. Als wir uns zur Ruhe begeben hatten, gab es jedoch einen mächtigen Knall. Unser Jörg war mit seiner Liege zusammengeklappt. Also aufstehen, Liege aufklappen und zurück ins Bett. Aber einmal drehen und das Ding klappte seine Beine wieder ein. Das wir dabei einen mächtigen Spaß hatten ist ja klar. Also legte sich Jörg auf seine Liege, ohne die Beine erneut auf zu stellen. Übrigens, in unser Doppelbett wollte er auch nicht. Aber sonst war alles sehr sauber und das Frühstück war sehr reichlich.
Am Morgen ging es dann weiter Richtung Donaudelta. Da dieses Gebiet riesig ist, war die Entscheidung des Zieles nicht so einfach. In unserer Karte war eine Burg bei Emisala eingezeichnet. Unvorstellbar, eine Burg auf einem Berg in dieser riesigen flachen Ebene.
Aber man staune, ausgeschildert war Catatea Emisala und dann sahen wir auf einer Anhöhe eine Burg. Also runter schalten und rauf ins „ Gebirge“. Eine Burg als Ruine, aber mit einer tollen Aussicht über das Reservat Donau Delta. Es war herrlich, frischer Wind und eine tolle Aussicht.
Es war einer unserer schönsten Donau Erinnerungen. Vor uns eine Schilflandschaft soweit das Auge reicht, und hinter uns eine große baumlose Ebene. Es war grandios.
Tulcea hatten wir uns als nächstes Ziel angedacht. Unser Gedanke, immer soweit wie möglich am Meer entlang zu fahren und dann ein Hotel zu suchen ging bis auf einige Sackgassen gut.
Bei Murighiol kamen wir an ein tolles Hotel. Schon der äußere Eindruck machte mit einem bewachten Parkplatz einen guten Eindruck. Ein Hotel mit einem hohen Aussichtsturm mit Blick über das Delta, einem großen Pool und ein Angebot zum besichtigen des Deltas mit dem Boot lies uns nicht lange überlegen. Also gebucht und ab an den Pool. Hier fühlten wir uns wie der Herr in Frankreich.
Früh am morgen kurz nach dem Frühstück ging es dann zur Delta-Rundfahrt. Nach ca. 10 Minuten Fußmarsch erreichten wir einen kleinen Hafen. Mit 12 Personen ging es dann los. Auf den großen Donauarmen ging es flott zur Sache. Aber in den kleinen Armen tuckerten wir gemütlich durch die Labyrinthe der Kanäle dahin. Die Tier- und Pflanzenwelt war eine Wucht. Der Fotoapparat war stets zum fotographieren bereit. Selbst eine Herde Kühe in einem Donauarm war zum Fotographieren interessant.
Am späten Nachmittag tauchte die tiefstehende Sonne alles in ein wunderbares Licht. So ging für uns ein herrlicher Tag zu Ende.
Mit der tief über dem Wasser stehenden Sonne verabschiedeten wir uns vom Delta.
Als wir im Hotel ankamen, brutzelte unter unserem Balkon ein Ochse am Spies. Es stellte sich heraus, dass heute ein Folklore Fest mit Essen stattfand. Das nutzten wir natürlich und so fand unser Tag im Delta einen herrlichen Ausklang.