Urlaub in den Fagarascher Bergen


von Christian Neff

Strohhut
Tag 1- wir starten unsere Tour
Wolken
In der Früh um 7 Uhr sind wir in Resita losgefahren und haben gegen 19 Uhr die Tunurihütte erreicht.
Auto parkt am Wegesrand
Hier mussten wir unser Auto stehen lassen, da wir bereits mehrfach heftig aufgesessen hatten.
Steine
Wasserfall und Felswände rechts und links
Zuerst sind wir den falschen Weg gegangen. Aber es hat sich gelohnt, denn so haben wir diesen schönen Wasserfall zu sehen bekommen.
Der Umweg hatte uns letztendlich auch nur zehn Minuten Zeit gekostet.
Rucksack lehnt an einem Felsen vor einem kleinen Wasserfall
Nach dem ersten Aufstieg waren wir völlig durchgeschwitzt und legten eine erste Umziehpause ein.
schwitzende Menschen
Christian lehnt ich mit einem Rucksack auf den Rücken an einen Holzstapel
Ich hatte 15 Kilogramm auf dem Buckel, Codruța 12 Kilogramm!
Rucksack
schmaler Wanderpfad im Wald
Die Strecke war sehr schön, aber auch mächtig anstrengend.
Sonne
Codruta auf dem Wanderweg stehend
Codruța war gut auf die Wanderung vorbereitet. Einen Monat lang hat sie jeden Morgen trainiert!
Bett
Wanderweg
So sieht der Weg nach oben aus. Vor einem Monat hat es hier mächtige Unwetter gegeben, alle Brücken wurden zerstört und weggespült. Dabei sind auch zwei Menschen ums Leben gekommen.
Gewitterwolken
Felsgestein
Bei dem jetzigen Wasserstand war eine Überquerung des Flusses jedoch problemlos möglich.
Wanderstock
steiniger Flussverlauf
Da waren wir schon ein bisschen geschafft und hofften, dass der Weg zur Hütte nicht mehr so weit ist.
Noch ahnten wir nicht, was an Steigung auf uns zukommen sollte!
Christian steht auf einer Holzbrücke aus mehrern Holzbohlen bestehend ohne Geländer
Diese Brücke hatte das Unwetter unbeschadet überstanden
Kleeblatt
Brücke über Fluss mit Waldlichtung dahinter
Da sahen wir schon die Cabana Turnuri
Bäume
Schutzhütte vor bewaldeter Berglandschaft
Wir haben unser Tagesziel erreicht.
Tag 2 - Aufstieg von der Cabana Turnuri zur Cabana Podragu
Wolken
Am nächsten Tag sind wir früh um 6 Uhr aufgestanden. Trotz der Schnarcherei unserer Mitbewohner waren wir frisch und munter.
großer Wasserfall hinter einer Wiese
Diesen wunderschönen Wasserfall sieht man, wenn man morgens vor die Cabana tritt.
Wassertropfen
Flusstal in waldloser Berglandschaft
Langsam schlängelt sich der Wanderweg nach oben. Die Landschaft ist im Licht der Sonne atemberaubend.
Sonne
Blick ins Tal
Wenn wir hinunter schauten, sahen wir bereits dunkle Wolken aufziehen. Wir ahnten bereits, dass es kalt werden würde - aber wir waren ja gut gerüstet.
Wolke
Christian steht neben Wanderweg
Das Wetter ändert sich schnell in den Bergen. Aber wir hatten Glück und die Wolken zogen ohne Regen vorbei.
Kleeblatt
Wasserfall mit Wiese am Rand
Die Landschaft gab uns die Motivation, um weiter zu wandern. Flussaufwärts kamen wir an vielen Wasserfällen vorbei.
Wassertropfen
Talkessel vor Felswand
In diesem Kessel steht die Cabana Podragu. Auch wenn man die Cabana noch nicht sehen kann, wussten wir, dass wir in einer bis anderthalb Stunden da sind.
Baum
Codruta auf Wanderweg stehend im aufziehenden Nebel
Obwohl zwischen den beiden Hütten nur ein Höhenunterschied von ca. 700 Meter liegt, ist dieser Aufstieg für einen untrainierten Wanderer ganz schön anstrengend. Aufziehender Nebel und dicke Wolken ließen langsam unsere Motivation sinken.
Fuß
Schutzhütte Podragu im aufziehenden Nebel
Geschafft! Dieses Jahr hatten wir uns die Aufstiegsetappen besser eingeteilt. Auch das viele Schwimmen der letzten Wochen bei Sekul und Franzendorf in der Nähe von Resița haben unsere Kondition verbessert.
Bäume
spartanischer Schlafraum mit vier abgewetzten Doppelstockbetten und einem Kachelofen
Da unten bekamen wir für die nächsten beiden Tage ein Bett für die Nacht.
Baum
Es ist ratsam, sich vorher Plätze zu reservieren oder möglichst früh anzukommen. Manchmal ist es sehr voll hier und wenn man Pech hat, muss man im Essensraum auf dem Fußboden schlafen. Das ist aber immerhin noch besser, als draußen ohne Zelt zu übernachten. Wer ein Zelt mit hat, kann dies in der Nähe der Hütte aufschlagen.
Bergwand vor blauen Himmel
Irgendwann kam die auch die Sonne wieder raus. Sofort hatten wir wieder Energie und so spazierten wir gemütlich auf den höchsten Berg, den man auf dem Bild sehen kann. Nebenan war der Vf. Podragu mit einer Höhe von 2456 Metern.
Strohhut
Am nächsten Tag wollten wir dann den Moldeveanu bezwingen.
Christian sitzt mit Wanderstock zwischen Felsblöcken im Gras
Bald waren wir oben im Podragusattel
Baum
Codruta sitzt auf dem Gipfelsteinen und schaut fröhlich in die Kamera
Endlich haben wir die Bergspitze erreicht, Sonne und Wolken wechselten sich ab.
Gipfel
Wolken hinter einer Felswand
Die Wolken knallten mit voller Wucht gegen die Felswand und schossen über dem Kamm in den Podragukessel, fast so wie bei einer Schneekanone.
Wolke
Wolke
Wolke
Codruta steht vor Felsspitze im Nebel
Dann stiegen wir ab in die Wolken und gingen zurück zur Cobana Podragu. Das Gras war nass und man musste höllisch aufpassen, um nicht auszurutschen. Normalerweise geht der Wanderweg nicht zu dieser Spitze. Aber die Aussicht von hier ist großartig, wir hatten allerdings leider Nebel.
Wanderschuh
Gebirgskamm im Nebel
Diesmal liegt Podragukessel auf der rechten Seite des Kammes. Die winzige Linie am Kamm ist unser Wanderpfad.
Kamm mit Bäumen
Christian steht auf einer Felsspitze
Ich war so begeistert über die tolle Landschaft, dass ich jede Felsspitze besteigen musste.
Felsspitzen
Talkessel mit See im Sonnenschein
So sieht der Podragukessel mit seinem See bei Sonnenschein mit schönen Wolkenspielen aus.
Wolke
Sonne
Wolke

So kamen wir wieder an der Cobana Podragu an und aßen unser mitgebrachtes Essen. Man kann sich auch hier Essen bestellen, aber dies ist ziemlich teuer, da alle Brücken kaputt sind und alles per Hubschrauber angeliefert werden muss.

Viele Touristen in der Cabana Podragu kamen aus Polen, Tschechien, Deutschland, Ungarn, Frankreich und sogar aus Nepal!

Morgen früh sollte es nun auf dem höchsten Berg, den Moldeveanu gehen. Es ist ratsam, zeitig aufzubrechen, denn oft verschlechtert sich nach 11 Uhr das Wetter. Bis jetzt hatten wir ja eigentlich viel Glück mit dem Wetter. Einen Tag zuvor kam in den Nachrichten, dass ein 73-jähriger Wanderer, der allein unterwegs war, gestürzt war und sich verletzt hat. Zum Glück fanden ihn Wanderer und holten Hilfe. Mit dem Hubschrauber brachte man den Verletzten nach Sibiu. Als er wieder zu sich kam meinte er nur, dass er es wieder versuchen würde auf dem Moldeveanu zu kommen.

Heute nun sollte es auf den 2544 Meter hohen Moldeveanu gehen.

Tag 3 - unser Extremtag, denn wir bestiegen die Moldoveanu Spitze
Wolken
Felswand im Nebel
Den Aufstieg begannen wir am nächsten Morgen vor 7 Uhr. Es herrschte starker Nebel, die Sicht betrug teilweise nur drei bis fünf Meter. Zum Glück sind wir einen Teil des Weges am Vortag abgewandert und konnten uns so ein wenig orientieren.
Wolke
Sonne
Wolke
Gegen 10 Uhr riss der Nebel auf und wir konnten endlich die Landschaft um uns herum sehen.
Christian steht vor Bergausläufern im Sonnenlicht
Bis dahin sind wir ca. 2/3 der Strecke gelaufen. Aber erst von hier an hat sich die Reise gelohnt. Die Landschaft ist sehr beeindruckend, da fühlt man sich als Mensch wirklich klein.
Bäume
Talkessel zwischen zwei Bergsatteln
Ich war so begeistert, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu fotografieren. Zwei von drei Akkus hatte ich schon leer geknipst und auf der Speicherkarte war auch nur noch Platz für 60 Bilder.
Fotoapparat
Wanderweg auf Bergsattel
Teilweise geht der Wanderweg sehr nah am Abgrund entlang. Man muss hier sehr aufmerksam sein und darf keine Höhenangst haben. Rechts im Hintergrund sieht man den Moldeveanu.
Schuh
Schuh
Christian und Codruta sitzen auf einem Stein auf dem Bergsattel
Gemeinsam genießen wir die Sonne und die Landschaft.
Sonne
Codruta mit einer Scheibe Brot in der Hand
Eine Pause mit Sandwich nach neuem Rezept: Eine Scheibe Brot mit Honig bestrichen und eine Scheibe mit Nutella, zusammenkleben und fertig ist die Energiebombe. Aber Achtung wegen der Blutzuckerwerte!
Hinter Codruța geht es mehrere 100 Meter steil bergab.
Rucksack
christian sitzt auf einem Felsen
Vor dem letzten sehr steilen Aufstieg auf Vistea Mare machen wir noch eine Pause. Ich habe einen gemütlichen Platz gefunden, um meinen Puls wieder auf Normalwert zu bringen.
Strohhut
Steinfeld
Dann ging es im Zickzack los mit dem Aufstieg. Ca. 150 bis 215 Meter Höhenunterschied gilt es auf einmal zu bewältigen. Doch das sind nicht die schlimmsten Stellen im Fagarasgebirge. Es gibt noch drei wirklich schwierige Abschnitte, die auf- oder abgestiegen werden müssen. Aber zum Glück nicht auf unserer Route.
Stock
Stock
Codruta sitzt auf einem Stein
Die Hälfte des Aufstiegs ist geschafft. Wir auch!
schwitzende Menschen
Wegweiser zum Gipfel Moldoveanu
Da schlägt das Herz aus zwei Gründen stärker: Vistea Mare ist geschafft und der Moldoveanu Gipfel ist theoretisch in 15 Minuten erreichbar.
Sonne
Codruta auf schmaler Bergspitze vor höchsten Berg rumäniens
Im Hintergrund sieht man den mit 2544 Metern höchsten Berg Rumäniens, den Moldoveanu.
Kleeblatt
Christian zwischen Steinen stehend
Von Vistea Mare sah der Weg einfacher aus. Aber auch das letzte Stück haben wir problemlos gemeistert. Auf jeden Fall sollte man auf diesem Stück keine Höhenangst und immer einen sicheren Tritt haben, denn es geht rechts und links mindestens 150 Meter nach unten!
Schuh
Schuh
Christian sitzt am Abgrund auf einem Stein
Obwohl Codruța es nicht wollte - ich musste ich auf den Stein, auch wenn er wackelte.
Bergspitzen
Gipfelfoto neben einem Metallkreuz
Zuerst waren wir allein auf dem Gipfel. Dann kamen Wanderer aus Otelu Rosu und später noch eine zehnköpfige Gruppe aus Polen. Das war ein ganz schönes Gedränge auf der Spitze des Moldoveanu.
Gipfel
Nebel zieht auf den Gipfel
Dann zog Nebel auf und es wurde bitterkalt. Noch schnell ein Foto gemacht und nach der halbstündigen Pause im Sonnenschein vertrieb uns der Nebel vom Gipfel. Da hatten wir nochmal mächtig Glück gehabt. Wahrscheinlich halfen uns unsere guten Beziehungen nach „oben“.
Fotoapparat
Dann ging es wieder zurück. Auf dem Vistea Mare trafen wir auf vier Wanderer aus Temeswar, die auch auf den Moldoveanu wollten. Einer von ihnen hatte Probleme mit dem Knie. Wir halfen mit einer Aspirin und zwei Algokalmin. Zwei von der Truppe gingen dann auch zurück zur Cabana Tunuri, die anderen beiden wollten den Moldoveanu erreichen.
Wolke
Wolke
Wolke
Wir trafen die gesamte Truppe am nächsten Tag wieder beim Abstieg. Weiter als bis zum Vistea Mare sind sie auch nicht gekommen. Der Nebel war so dicht, dass man keine zwei Meter weit sehen konnte. Hatten wir ein Glück!
Bergrücken auf der einen Seite mit Sonne und auf der anderen Seite mit Wolken
Wir sind auf dem Kamm zurück Richtung Cabana Podragu gewandert. Rechts waren Wolken, links Sonne. Wir waren auf der Sonnenseite!
Wolke
Sonne
Wolke
Bergsee mitten in Berglandschaft
Nun merkten wir den Aufstieg in den Knochen und alles tat ein bisschen weh.
Gegen 16 Uhr verschwand plötzlich der Nebel. Wir änderten unsere Pläne und stiegen nicht weiter ab nach Podragu, sondern wanderten zu einem anderen See in Richtung Balea Lac. Von hier wären es noch vier bis sechs Stunden zu wandern.
Fotoapparat
Im Hintergrund sieht man in der Mitte den Moldoveanu. Wir waren total begeistert von der Landschaft. Irgendwann wollen wir auch auf den benachbarten Piatra Craiului (Königsstein) wandern.
Christian vor Bergpanorama stehend
Hier sind wir zurück im Podragusattel auf dem Weg zur Cabana. Das Wetter war fantastisch.
Hut
Sonne
Hut
Codruta sitzt am Wegesrand
Unten an der Hütte angekommen, gab es eine gute „Tocanița de Cartofi“ und einen Spaziergang rund um den Podragusee. Danach fielen wir todmüde in unsere Betten.
Bäume

Am letzten Tag unserer Wanderung stiegen wir ab zur Cabana Tunuri. Früh um 7 Uhr wanderten wir los. Nach drei Stunden erreichten wir die Cabana. Eigentlich wollten wir dort übernachten, doch wir beschlossen ganz abzusteigen.

Wir nahmen diesmal den Winterweg, aber er stellte sich als viel schwieriger und wenig begangen mit vielen steilen Stellen heraus. Aber wir wollten es ja so.

Codruta auf einem steinigen Weg stehend
So sah der Winterpfad aus. In der Cabana Tunuri haben wir noch ein „Omleta Trista“ gegessen, dann ging es weiter bergab.
Omlett
Fluss
Der Weg kam uns länger vor als beim Aufstieg. Endlich am Auto angekommen, spürte ich die Wanderung bis in die letzten Knochen!
Rucksack
Sonne
Rucksack
Am nächsten Tag war aber alles wieder gut, nur ein bisschen Muskelkater blieb übrig. Es war eine sehr schöne Tour durch die Fagaraser Berge und wir hatten auch sehr viel Glück mit dem Wetter.
Weihnachtsbaum
Wir wünschen Euch viel Spaß mit unseren Bildern und natürlich eine schöne Adventszeit!
Euer Neff Christian
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