Moisei ist ein Dorf in der Maramureș. Man sagt, es liegt da, wo man die Landkarte Rumäniens an den Nagel hängt. Hier findet man Hügel, Berge, Wälder, Wiesen ... und Menschen. Menschen, die dort geblieben sind. Meistens sind es ältere Menschen, welche Heu mähen, Tiere züchten, Holz verarbeiten... und darauf warten, dass die zum Arbeiten ins Ausland gegangen jungen Menschen im August zum Urlaub in die Heimat zurückkommen, um zu sehen, wie ihre Eltern älter geworden sind und ihre Kinder erwachsen werden.
Zum Kirchweihfest des Klosters Moisei am 15. August kommen Jung und Alt aus den umliegenden Dörfern um Mariä Himmelfahrt zu feiern, ihren Traditionen zu gedenken und stolz ihre Volkstracht tragend. Wenn man die Silhouette der Kirche und die bunte Menschenmenge rundherum sieht, hat man das Gefühl in eine andere Zeit zurückzukehren, jene Zeit bevor es Geländewagen, Smartphones und laute Musik gab. Ein großer Chor von Kindern und Jugendlichen singt religiöse Musik. Es ist wie in einem Traum! Schnell werden wir aus diesem Traum gerissen, wenn neben uns ein Telefon klingelt, eine Gruppe Mädchen laut kichert und sich selbst fotografiert. Wir sind dabei, versuchen aber unbemerkt zu bleiben...
Am Fuße der mächtigen Berge, umgeben von Gletscherseen, liegt das Kloster Moisei (sichtbar in der Bildmitte der weiße Kirchturm und das kupferne Dach).
In den Tälern und auf den Hügeln rund um das Kloster Moisei erstrecken sich viele Dörfer. (Der Weg in der Bildmitte führt zum Kloster.)
Auf den Wiesen wird das Heu zum Trocknen ausgebreitet.
Die Straße zum Kloster steigt erst leicht an und geht dann wieder bergab. Da die Straße am 15. August gesperrt ist, müssen die Besucher die drei Kilometer bis zum Kloster zu Fuß gehen.
Dass wir das Kloster zu Mariä Himmelfahrt besuchten, war nicht geplant. Es war ein Zufall.
Aus den umliegenden Dörfern bringen die Kinder die Fahnen mit handgestickten Ikonen.
Die Fahnenträger sind von der Dorfgemeinde ausgewählte Kinder. Sie vertreten sozusagen ihre Dorfkirche bei dem Fest.
Der Gottesdienst wird von mehreren Priestern in der offenen Kirche zelebriert.
Die Menschen hören dem Gottesdienst stehend oder kniend zu.
Hier sieht man die Holzkirche, die Steinkirche und die offene Kirche des Moisei-Klosters. Das Kloster ist das älteste in der Maramureș.
Die alte Holzkirche des Klosters.
Es ist sehr heiß und die Leute suchen den Schatten.
Eine alte Mönchszelle wird von den Menschen belagert.
Die traditionelle Tracht besteht aus einem weißem Hemd, einem buntem Rock und dem dazu passendem Kopftuch. An der Kirchenmauer lehnen die mitgebrachten Fahnen.
Die Tracht mit roten und schwarzen Querstreifen und dazu passender Tasche ist ebenfalls typisch für die Maramureș.
Die Mädchen mit den grünen Röcken tragen handgearbeitete Opanken aus Leder und Wollstrümpfe, im SOMMER!
Die bunten Halsketten aus Lebkuchen sind ebenso traditionell bei diesen Festen.
Sicher werden sie die Traditionen weiterführen!
Die Menschen kommen von weit her zu dieser Wallfahrt. Wir haben ungefähr 10.000 Leute geschätzt!
Werden so viele Leute am Tisch Platz finden?
Der Rückweg der Fahnenträger aus dem Kloster in ihre Dörfer ist eine echte Parade der Trachten und wird von hunderten Autos störend begleitet.
Trotz des langen Weges und der vielen Stunden in der Hitze kehrt die Oma mit einem Lächeln und festen Schrittes vom Fest zurück. Ob sie wohl das "Geheimnis der Vitalität" (so wie auf dem Auto geschrieben ist) entdeckt hat?