Ich möchte diesmal über unsere Erlebnisse auf dem Masivul Cozia berichten.
Auf dem Treffen der Rumänienfreunde, welches nach Ostern am Lütschestausee bei Gräfenroda im Herzen des Thüringer Waldes stattfindet, war ich Zuschauer des Vortrages von Karpatenwilli und Hans. Deren Hardcore-Wanderung begeisterte mich, schon weil Bilder des Făgăraș-Gebirges dort zu sehen waren. Wir waren ja im letzten Frühsommer auch dort gewesen. In diesem Vortrag zeigte Willi Bilder des südlich vom Făgăraș gelegenen 1600 m hohen Cozia-Massiv. Sofort wusste ich: Dort möchte ich auch hin!!!
Also Zugfahrt bis Herrmannstadt (Sibiu) und von dort nach Gară Lotru. Die vom Willi erwähnte Pension Ramona entdeckten wir in unserer Wanderkarte, welche wir uns zuvor in der Schiller-Buchhandlung am grossen Ring in Herrmannstadt gekauft hatten. Natürlich hatte ich mir vorher Audrucke dieser Karte angefertigt. Aber eine originale Wanderkarte ist eben durch nichts zu ersetzen. Also nächster Tag: Zug nach Gară Lotru.
Von der Straßenbrücke in Hermannstadt hat man einen perfekten Blick auf das Făgărașgebirge.
Unser Wanderziel: das Cozia-Massiv von der Pension Ramona aus gesehen. Wir sind 320 m hoch. Ich ahne, da kommt einiges an Höhenmetern zusammen. Die Wanderzeiten sind mit 5-6 Stunden angegeben
Am nächsten Tag ging es immer dem blauen Band folgend von Gara Lotru kommend durch den Buchenwald stetig nach oben, teilweise rasch ansteigend.
Hier haben wir die 1000-m-Marke gerade hinter uns. Vor uns liegt die erste Poiana. Das blaue Band findet man wieder am anderen Ende der Wiese. Dort geht es durch den Wand immer weiter nach oben. Bald geht der Buchenwald in einen Nadelwald über. Hier finden wir auch ein kaum noch lesbares Schild mit etwa anderthalb Stunden Gehzeit zur Cabana Cozia. Ich glaube, ich habe im gesamten Gebiet keine weiteren Schilder gesehen.
Die Cabana und die Sendeanlagen auf dem Cozia sind sichtbar. Hier haben wir das rote Band erreicht. Das ist der Weg der von Turnu kommt. Das Gipfelbier ist endlich in Reichweite.
Auf der Terrasse der Cabana sitzend geniessen wir das Gipfelbier. Natürlich Ursus und auch die Țuică darf nicht fehlen. Wir haben jetzt unsere 1570 m Seehöhe erwandert, ausgehend von 320 m. Eine anspruchsvolle Strecke liegt hinter uns. Der Hüttenwirt sagte uns, dass er in den 70-er Jahren als Koch in der Gaststätte am Plänterwald und am Tierpark in Berlin tätig war. Das merkten wir sofort, denn wir bekamen einen ausgezeichneten Tomatensalat, so wie wir ihn bisher nirgends in Rumänien bekamen.
Das markante Massiv des Buila-Vânturariţa-Gebirges in der Ferne.
Das Bettenhaus der Cabana Cozia.
Der nächste Tag verwöhnte uns mit traumhaften Aussichten und schönem Wetter.
Nach Süden eröffnet sich die Olt-Ebene mit Călimănești und in der Ferne Râmnicu Vâlcea.Das Lotru-Gebirge in der FerneDas markante Massiv des Buila-VânturariţaDas ferne Făgăraș mit SchneeSchöne Bergwiese westlich des Cozia GipfelDie Olt-Enge (Defileul Oltului)Das Gipfelkreuz auf einem der beiden Cozia-GipfelDer Fernsehsender auf dem Ciuha Mare. Hier wird das rumänische Fernsehen und UKW-Hörfunkprogramme ausgestrahlt.
Der Abstieg nach Păuşa ist einer der Traumwege des Cozia, weil man hier durch die Felsenwelt der Südseite nach Stănișoara absteigt.
Aussichtspunkt am blauen Band
Das rote Band geht über Culmea Omului nach Norden in Richtung Pripoare und weiterführend zum Făgăraș. Hier sind Willi und Hans sicher lang.
Seilsicherung in Richtung Kloster StănișoaraCascada Gardului erreicht man vom Kloster Stănișoara nach 20 minDas traumhaft gelegene Mönchskloster Stănișoara. Hier haben wir auch eine Pomana genmacht.
Warten auf den Zug nach Sibiu am Halta Păuşa
Das Wetter verwöhnte uns während unserer Tour auf den Cozia. Im weiteren Verlauf sind immer wieder Gewitter gekommen. Die Pomana half uns offenbar, dass diese immer knapp an uns vorbei zogen.