Fuhrleute waren meist die Bufänen


ausgesucht von Richard Kreiling
gemalt von Bèla, 11 Jahre aus Beilrode

Die Arbeiter in den Waldbetrieben waren: die Bufänen, dann die zuerst eingewanderten Steirer, die nachher zugezogenen Zipserdeutschen, später auch Italiener und Tschechen; alle diese leisteten ausgiebige Arbeit in Holzschlägen und Kohlungen, als Riesen-, Wege- und Straßenbauer und in Forstkulturen. Fuhrleute waren zumeist die Bufänen, die mit Pferde- und auch mit Ochsenbespannung die Produkte des Waldes dem Eisenwerk Reschitz und dem Bergbau in Doman und Sekul zuführten.
gemaltes Pferdefuhrwerk
Diese Arbeiterschaft wurde unter der Leitung fachgeschulter Forstbeamten von Forstwarten, Schlag- und Kohlenaufsehern und sonstigen Forst- und Jagdhütern beaufsichtigt. Die Forstbeamten und Forstingenieure waren ausschließlich Fremde, das übrige Forstpersonal aus dem ortsansässigen Arbeiterstande auserwählt.
Aus den schriftlichen Aufzeichnungen des pensionierten Forstwarts Josef Windhanger (Waldarbeitersohn aus einer der ersten Ansiedlerfamilien in Franzdorf, in seiner Jugend selbst Waldarbeiter, 1860 - 1945), Ein vorzüglicher Kenner der Heimat und ein gediegener, aufgeklärter, belesener Mann, hat 1942 für seine Enkelin eine kleine Heimatgeschichte geschrieben; Reschitza (1942).
Bufänen oder Tzaraner: Um die Mitte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts flüchteten zahlreiche rumänische Bauernfamilien aus Oltenien, der sogenannten Kleinen Walachei, nachdem diese Provinz, die von 1718 bis 1739 unter österreichischer Herrschaft stand, durch den Belgrader Frieden wieder an die Türkei zurückgefallen war, in größeren und kleineren Gruppen über den Kordon, die österreichisch-türkische Grenze, ins Banat. Da die Neuangekommenen keinen Grundbesitz hatten, ließen sie sich im Montangebiet, das am Beginn seiner Industrialisierung stand, nieder, wo sie als Fuhrleute, Bergleute, Waldarbeiter, insbesondere als Kohlenbrenner Arbeit fanden. Sie nannten die alteingesessenen Rumänen, die sie hier antrafen, Fratutzen, Brüderchen. Diese wieder nannten die Eingewanderten Tzaraner, weil sie aus der Tara Romaneasca gekommen waren, oder Bufänen, vielleicht nach rumänisch buha, bufa, bufnita, weil sie der Eule gleich im Dunkel der Wälder hausten und auch bei Nacht an ihren Kohlenmeilern Wache hielten.
gemalte Eule
Auch über die Donau kamen Flüchtlinge aus der Türkei: Leute, die während der Kriege von den Türken in die Sklaverei jenseits der Donau verschleppt worden waren und denen es gelang, ihren Fesseln zu entfliehen.
Alexander Tietz: Wo in den Tälern die Schlote rauchen, Ein Lesebuch, Literaturverlag, Bukarest, 1967
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