Das Buzău Tal von Dan Nedelea
In den vergangenen Jahren habe ich euch mehrfach Themen aus dem Land der Subkarpaten und des Karpatenbogens vorgestellt, insbesondere aus dem Buzău-Gebiet. Mir wurde klar, dass ich mich bisher eigentlich nicht mit dem Buzău-Tal beschäftigt habe, mit dem Fluss, der einer ganzen Region seinen Namen gibt. Über dieses Tal gäbe es so viel zu sagen, in früheren Beiträgen habe ich versucht euch etwas von der Schönheit und den Werten dieser Gegend zu verraten. Bleiben wir nun beim Tal selbst.
Da ich hier keinen vollständigen Reiseführer für das Buzău-Tal zusammenstellen kann, wähle ich einige Bilder von schönen Orten aus, zu denen ihr gelangt, wenn ihr das Tal durchwandert. Es wird ein „Überflug“ des Tals mit seinen Hügeln und Bergen sein. Eine Wanderung zwischen den Städten Brașov (Kronstadt) und Buzău bietet normalerweise einen guten Einblick in die Sehenswürdigkeiten entlang dieses Flusses.
Ich kann mich nur schwer entscheiden: Beginne ich, wie es normal ist, von der Quelle und gehe ins Tal? Oder soll ich dem Wasserlauf bergauf folgen? Ach, lasst uns einfach Bilder des Buzău-Tals betrachten, das selbst in unserem Land zu wenig bekannt ist.
So sieht die Buzău bei dem Dorf Berca aus, ein respektabler Fluss, der das Wasser mehrerer Nebenflüsse gesammelt hat.
Berca ist berühmt für die nahe gelegenen Schlammvulkane, mehrere Meter hohe Kegel, auch Kessel oder Dunkel genannt, aus denen langsam Schlick fließt, der sich über große Flächen ausbreitet und trocknet. Hier sehen wir den Rand dieses Bereichs der Buzău. Nicht weit, am Horizont, liegt die Mündung des Flusses in der Ebene.
So verlässt die Buzău das Hügelgebiet. Rechts im Bild sind die letzten trockenen Schlammwellen der Kessel von Berca. In der Mitte liegt das Dorf Pleșcoi, das heute für die hier hergestellten Würste berühmt ist, ein traditionelles rumänisches Rezept, das in der Europäischen Union geschützt ist.
Eine seltene Erscheinung: Schnee im unteren Buzău-Tal. Wir sind in Pârscov, auf einem vom Wind geformten Felsvorsprung. Die gegenüberliegenden Hügel werden vom leuchtenden Fluss gesäumt.
Ansonsten bedeutet Winter hier dunkles Wetter und kahle Äste. Der Fluss fließt ungebändigt zweigeteilt unterhalb der Ursoaia-Hügeln entlang.
Nun ist es Frühling und wir schauen auf die gleichen Orte vom Gipfel des Botanu, eines 800 m hohen Berges. Irgendwo in der Ferne lässt der Fluss Buzau die Hügel hinter sich.
Ein Dorf am Fuße des Gipfels des Botanu. Es liegt am Ende einer Straße, ...
... die hier beginnt, am Rătești-Kloster, das auf einem Plateau am linken Ufer der Buzău liegt. Es ist eines der großen Klöster der Region, das auch über ein Seminar für Nonnen verfügt. Davor, auf der anderen Seite des Flusses, liegen die Ciolanu-Hügel, in denen sich das gleichnamige Kloster und die Sammlung von Figuren, die aus Măgura-Kalkstein geschnitzt wurden, befinden.
Dann gehen wir zum Gipfel des Ciolanu-Hügel. Von einem Aussichtspunkt auf 600 m Höhe, ganz in der Nähe einer Einsiedelei namens Cetățuia, kann man das Buzău-Tal gut überblicken. Aus der Ferne, von rechts (wie wir schauen), erreicht der Fluss die Viperești-Senke.
Am Kreuz auf dem Pănătău-Bergkamm, einem weiteren Punkt mit großer Weitsicht, auf einer Höhe von rund 700 m. Die Buzău beschreibt einen weiten Halbkreis, dessen Mittelpunkt an dieser Stelle liegt.
Von nun an können wir die Berge erblicken. Die an dieses Becken angrenzenden Gipfel erreichen eine Höhe von mehr als tausend Metern. Der Name der Senke ist Pătârlagele und soll auf die Existenz eines Feldlagers der Deutschen Ritter, im 13. Jahrhundert, zurückzuführen sein: Peter Lager!
Dieselbe Niederung, von oben betrachtet, der Zusammenfluss des Flusses Bâsca Chiojdului (unten, im Vordergrund) mit der sich schlängelnden Buzău (in der Bildmitte). Ich war schon immer beeindruckt von der Vielzahl an spitzen Gipfeln, mit denen das Buzău-Gebirge einen begrüßt!
Das Wasser der Buzău kommt natürlich aus den Bergen. Aber woher kommt es? Welcher Bach gilt als Quelle der Buzău? Es hat viele Jahre gedauert, bis ich es herausgefunden habe. Nun gehen wir los, um das Geheimnis zu lüften, entlang des kleinen Tals, das bereits den Namen des Flusses trägt und zwischen dem Ciucaș-Massiv (rechts) und dem langen Kamm des Tătaru-Gebirge (links) liegt.
Das ist die Quelle! Das Wasser entspringt aus großer Höhe von fast 1400 m unterhalb des Gipfels des Tătaru Mare (Großer Tătaru) und fließt direkt in den Fluss Buzău. Die Quelle führt von Anfang an eine unerwartet große Menge Wasser, als ob es einen Ausbruch gäbe. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Pass Tabla Buții an der ältesten Verbindungsstraße zwischen Muntenien (Südrumänien) und Siebenbürgen, wo schon die Römer die Berge überquert haben.
Von der Quelle fließt die Buzău direkt nach Norden und würde nach Siebenbürgen führen, wenn ihr der Weg nicht durch eine Reihe niedriger Gipfel, die sogenannten Munții Întorsurii (Berge der Drehung), versperrt sein würde. Der höchste Gipfel dieses Gebirgszuges liegt am Horizont in der Bildmitte und heißt Pilișca mit einer Höhe von 1222 m. Und so macht die Buzău eine 180-Grad-Drehung, um den Karpatenbogen nach Süden, in Richtung Muntenien, zu zerteilen.
Dies ist der inzwischen wohlgeformte Fluss, der in das Dorf Vama Buzăului (das Zollhaus an der Buzău) fließt, hier befand sich einst ein Grenzpunkt auf der Straße, die vom Pass Tabla Buții hinunterführt.
So zeigt sich das Întorsura-Gebirge vom Siriu-Massiv (einer der Grundbestandteile des Buzău-Gebirges) aus gesehen. Wir können am Horizont den gesamten Flussverlauf mit seiner Drehung überblicken: vom linken Rand aus führt die Buzău in die Ferne, aber sie dreht sich nach rechts (wir erkennen Pilișca, den steileren Gipfel) und fließt weiter durch den Regen, der jetzt in der Mitte fällt, in den Ort, der den Namen Întorsura Buzăului (Buzău-Drehung) erhielt. Am rechten Bildrand kehrt der Fluss zu uns zurück.
Bei dem Versuch den Bergen zu entkommen, durchquert die Buzău eine immer engere Schlucht ...
… und wird auch auf einem kurzen Stück eine Klamm durchqueren.
Doch schon bald hat sie Gelegenheit zur Rast: sie hat das Ende des Siriu-Stausees erreicht.
Das Wasser macht sich immer mehr Platz, die Hänge scheinen nachzugeben.
Die Strömung der Buzău wird im Siriu-See vorübergehend gestoppt. Links sind die schneebedeckten Gipfel des Siriu, mit den Spitzen Colții Bocârnei zu sehen, rechts die Hänge am Rande des Podu-Calului-Massivs.
Ein Blick von den Colții Bocârnei (im vorherigen Bild erwähnt) über das Buzău-Tal in Richtung der benachbarten Massive: vorne Podu Calului und im Hintergrund der Penteleu, mit seinem spitzen Gipfel und dem höchsten der Buzău-Berge mit 1772 m (oben links).
Und gegenüber ein Blick vom Podu Calului-Gebirge, vom Golul Teherăului mit etwa 1350 m Höhe auf das Siriu-Massiv, mit dem gleichnamigen Gipfel in der Mitte, 1652 m, und den Colții Bocârnei unmittelbar links davon. Hinter dem bewaldeten Gipfel im Vordergrund liegt das Buzău-Tal.
Ein wichtiger Ausgangspunkt für den Aufstieg auf den Siriu befindet sich hier, wo der Fluss Buzău, der vor uns vorbeifließt, auf das Dorf Valea Neagră (das Schwarze Tal), in der Mitte, trifft.
Vom letzten tausend Meter hohen Gipfel, dem Cătiașu, blicken wir auf die Buzău wie sie die Berge verlässt. Es ist schwer hier einen Aussichtspunkt zu finden, aber der Winter öffnet uns ein Fenster zwischen den blattlosen Zweigen.
Der Abstieg ist nicht gerade einfach, es gibt immer wieder Felsschwellen zu überqueren, zwischen denen sich aber kleine Teiche befinden, wo man sich ausgezeichnet wohlfühlt, wie man hier sehen kann.
Und wir kehren in die Ruhe der Senke Pătârlagele zurück, die aber auch felsige Ornamente aufweist.
Wir beenden unsere Reise im Cislău-Becken bei melancholischem Wetter.
Ihr habt Bilder des Buzău-Tals aus jedem Monat des Jahres gesehen. Ich hoffe, sie haben euch mehr erzählt als die Bildunterschriften.